Drei Erstdrucke erinnern an Thomas Mann in Lübeck und Münchenbis 1933. Sie sind besondere Fundstücke, zeigen sie doch ThomasMann ganz unmittelbar, aus persönlicher Nähe, und spiegelnzugleich die politischen Diskussionen um den Dichter vor undnach 1933.Der Hamburger Kunsthistoriker und von 1920 bis 1933 LübeckerMuseumsdirektor Carl Georg Heise, der Thomas Mann AnfangSeptember 1921 als Stargast der Nordischen Woche in Lübeckbegrüßen konnte, schrieb 1945 in Berlin »Persönliche Erinnerungenan Thomas Mann« auf der Basis eines bislang unbekanntenBriefwechsels mit dem Autor vom April und Juli 1933.Thomas Manns Bruder Viktor Mann hat 1948 für seine ErinnerungenWir waren fünf. Bildnis der Familie Mann (1949) einDoppelkapitel über die Münchner »Fliegertröpfe«-Affäre (1928)und die »Blut und Schande«-Diskussion (1945) verfasst. Erst vorkurzem entdeckt, schlägt es formal und inhaltlich ganz andereTöne an als die sonstigen Kapitel.Der deutsch-jüdische Lyriker und Erzähler Manfred Sturmann ausKönigsberg erinnerte sich 1950 in Jerusalem an seine »Spaziergängemit Thomas Mann« im Münchner Herzogpark. Sie werfenneues Licht auf Thomas Manns erste »Ostpreußenfahrt« 1929nach Rauschen und Nidden und streifen seine Einstellung zumZionismus.