Der Torgauer Handwerksmeister, der Drechsler Carl Gottlob Löbner (1779 -1852), hat eine bisher von der Torgauer Geschichtsschreibung nicht wahrgenommene Chronik der Jahre 1801 bis 1848 hinterlassen, die sich heute im Bestand des Deutschen Historischen Museums Berlin befindet.Der Zeitraum der Niederschrift fällt in die Schicksalsjahre Torgaus, in denen die Stadt 1811 auf Befehl Napoleons zur Sächsischen Landesfestung mit folgenreichen Veränderungen ausgebaut worden ist und unsägliches Leiden 1813 folgte. Darüber hinaus in das Jahr 1815, in dem Torgau mit großen Teilen Sachsens an Preußen überging und die Bürger in Wehmut sich neuen Gesetzen und Gewohnheiten unterwerfen mussten, die mit der Umwandlung in eine Garnisonsstadt und Grenzfestung verbunden waren. Löbner erweist sich in seiner Niederschrift, die er nach eigener Angabe angeblich zu seinem Vergnügen angefertigt hat, als aufmerksamer und kenntnisreicher Bürger seiner Zeit und liefert ein treues Abbild des Torgauer Alltagslebens. Nach nun fast 180 Jahren steht es den Torgauern für eine Zeitreise in die bewegte Geschichte am Anfang des 19. Jahrhunderts zur Verfügung und das wohl ganz im Sinne seines Autors.Der Titel erscheint in der Reihe: Schriften des Torgauer Geschichtsvereins als Band 20