Der Schweizer Journalist, Schriftsteller und Mäzen Carl Seelig (1894-1962) war ein außerordentlicher Netzwerker. In Erinnerung geblieben ist er als Freund und Vormund von Robert Walser - und war doch weit mehr: Sein vielseitiges Wirken macht ihn zu einer zentralen Randfigur der Literaturgeschichte.Die Beiträge des Bandes erfüllen ein Desiderat der Forschung, indem sie sich dieses notorisch unterschätzten Multiplikators annehmen. Sie erhellen Seeligs Beziehungen zu literarischen und wissenschaftlichen Größen wie Robert Walser und Albert Einstein, Romain Rolland und Stefan Zweig, Erika Burkart, Ludwig Hohl, Paul Nizon und Alfred Polgar; sie würdigen Seelig als Vermittler und als Veranstalter einer Exil-Lesereihe in Zürich; sie thematisieren erstmals sein Schaffen als Literaturkritiker, Filmjournalist, Lyriker und Übersetzer; und sie beurteilen seine Reise nach Afrika und Ozeanien aus heutiger Perspektive neu. Der "Schattenmann der Schweizer Literatur" (Tages-Anzeiger) tritt ans Licht.