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Seit 2005 fotografiert Carlos Cazalis für sein Urban Meta Projekt einige der größten Städte der Welt, Occupy São Paulo ist das erste und persönlichste Kapitel davon. Als eine der fünf Megacities der Welt mit mehr als 20 Millionen Einwohnern setzt São Paulo seine Bewohner unter unablässigen, gewaltigen Stress, besonders in Bezug auf ihren Lebensraum. Die nackte Notwendigkeit, eine Unterkunft, ein Zuhause zu finden, gehört zu den größten wirtschaftlichen Herausforderungen. Für diejenigen am unteren Ende der ökonomischen Skala ist ein Zuhause gleichbedeutend mit dem andauernden und langwierigen…mehr

Produktbeschreibung
Seit 2005 fotografiert Carlos Cazalis für sein Urban Meta Projekt einige der größten Städte der Welt, Occupy São Paulo ist das erste und persönlichste Kapitel davon. Als eine der fünf Megacities der Welt mit mehr als 20 Millionen Einwohnern setzt São Paulo seine Bewohner unter unablässigen, gewaltigen Stress, besonders in Bezug auf ihren Lebensraum. Die nackte Notwendigkeit, eine Unterkunft, ein Zuhause zu finden, gehört zu den größten wirtschaftlichen Herausforderungen. Für diejenigen am unteren Ende der ökonomischen Skala ist ein Zuhause gleichbedeutend mit dem andauernden und langwierigen Prozess des Hinzufügens von Wänden, eines Zimmers, eines zweiten Stockwerks und schließlich eines Daches. Für diejenigen, die es sich leisten können, ihr Traumzuhause zu bauen, sei es als luxuriöse Dachwohnung auf einem Wolkenkratzer oder als gut bewachte Villa, ist die Angst, dieses Zuhause zu verlassen, genauso groß wie das Bedürfnis, sicher dorthin zurückzukehren. Cazalis Bilder zeigen eindrucksvoll das Chaos, das Verlorensein, den täglichen Überlebenskampf der Stadtbewohner.
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.07.2014

Wütend unterwegs in São Paulo

Carlos Cazalis zeichnet mit seinem Fotoband das Bild einer der größten Städte der Welt, São Paulo, wie man sie nicht unbedingt sehen will. Das Buch ist den Obdachlosen gewidmet, den Ausgegrenzten, die, gegensätzlich zu ihrem Platz in der Peripherie der Megastadt São Paulo, hier nun im Mittelpunkt stehen. "Occupy São Paulo" ist ein wütendes Buch, so wie die Occupy-Bewegung wütend ist. Die Wut spricht aus den Motiven, aus den dunkel gehaltenen Farbfotografien, auch aus dem knappen Vorwort des Fotografen, in dem er den Privilegierten der Gesellschaft vorwirft, genauso kriminell zu sein, wie sie es den Besetzern vorwerfen, mit dem Unterschied, dass die Einflussreichen in der Lage seien, die Gesetze ihren Bedürfnissen anzupassen, so dass sie für ihre Taten nicht gerichtlich belangt werden; und die Wut wird verstärkt durch die wenigen Bilder einiger Superreicher und deren Villen, deren Helikopter, deren Poolpartys, dieser ganzen Dekadenz. Das Buch ist parallel zur Stadt aufgeteilt: Alphaville (bestehend aus geschlossenen Wohnkomplexen der Reichen), Zona Leste (die östliche Zone, in der der Alkoholismus die meisten Leben fest im Griff hat), Prestes Maia (ein verfallendes Gebäude, das über vier Jahre hinweg besetzt wurde) und Zona Sul (die südliche Zone, eigentlich ein Naturschutzgebiet, vor dem die Urbanisierung allerdings keinen Halt macht). Ganz am Ende stehen die Fotografien der Obdachlosen, einen beklemmenden Bogen schlagend zu den Reichen am anderen Ende der Einkommensskala, mit denen das Buch beginnt. "Occupy São Paulo" suggeriert keinen falschen Hoffnungsschimmer, keine Möglichkeit zum Aufstieg, keinen Weg aus dem Elend. Es glänzt einzig die Oberfläche der Fotografien. Man sollte es sich genau deshalb anschauen.

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"Occupy São Paulo" von Carlos Cazalis. Kehrer Verlag, Heidelberg 2014. 112 Seiten, 144 Farbfotografien. Gebunden, 39,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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