Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr in naher Zukunft. Die Grenze zwischen arm und reich hat sich verschärft. Hochhäuser, die bis 300 Stockwerke hoch sind, sind mittels einer Subsphäre auf Höhe der 30. Etage unterteilt. Bis zum 30. Stock befindet man sich in der Unterstadt, die von den
Armen bewohnt wird, darüber befindet sich für die besser Betuchten die Oberstadt.
Anna, die sich…mehrDie Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr in naher Zukunft. Die Grenze zwischen arm und reich hat sich verschärft. Hochhäuser, die bis 300 Stockwerke hoch sind, sind mittels einer Subsphäre auf Höhe der 30. Etage unterteilt. Bis zum 30. Stock befindet man sich in der Unterstadt, die von den Armen bewohnt wird, darüber befindet sich für die besser Betuchten die Oberstadt.
Anna, die sich nunmehr Mistletoe nennt, lebt bei ihrem Vormund Juri und seiner Schwester Dita in Little Saigon in der Unterstadt. Als Juri eines Tages einen Auftrag erfüllen soll, schleicht sie ihm nach und muss mit ansehen, wie er versucht, einem Jungen in ihrem Alter das Leben zu retten und dabei stirbt.
Ambrose, der bewusste Junge kommt aus der Oberstadt und ist der Sohn des Erfinders des virtuellen Netzwerks Unison. Ihm wurde durch eine Unbekannte eine Nachricht überspielt, die ihn warnte und ihn nach Little Saigon schickte.
Und das an genau dem Tag, auf den er sich sein ganzes Leben lang vorbereitet hat. An diesem Tag soll in seinem Gehirn ein Eingriff vorgenommen werden, welcher ihn in die Lage versetzt, nie mehr schlafen zu müssen, so dass er sich noch mehr Stunden am Tag in das Netzwerk Unison einloggen kann, um dort noch intensivere Arbeit mit den Usern leisten zu können.
Zu spät erkennt er, wer er wirklich ist, aber welches Spiel spielen sein Vater und sein Bruder dabei?
Der Autor Andy Marino zeigt uns eine düstere Zukunft auf. Die Grenze von arm und reich ist nicht nur nicht verschwunden, sie ist noch verschärfter. Die räumliche Trennung erfolgt mittels einer Subsphäre. Die Unterstadt ist der Teil, der keine Sonne sieht, Licht bekommen sie mittels Leuchten, die oben an der Sphäre hängen. Die Menschen in der Unterstadt haben oftmals nicht das Geld, sich eine Identität im Netzwerk von Unison zu kaufen.
Die in der Oberstadt hingegen verbringen stunden-, ja tageweise virtuell in der Welt von Unison. Ein Leben, das nicht mehr in der Wirklichkeit stattfindet.
Ambrose, der Sohn von Unison-Gründer Martin Truax ist trotz seiner Jugend gemeinsam mit seinem Vater und Bruder ein führendes Mitglied im Netzwerk. Als er erkennen muss, wer er ist, bricht für ihn eine Welt zusammen und er gerät in den Teil der Welt, der ihm völlig fremd ist. Zu seinem Glück begegnet ihm dort Mistletoe und schon bald müssen die beiden erkennen, welche Gemeinsamkeiten sie haben. Gemeinsam versuchen sie hinter ihr Geheimnis zu kommen.
Die Protagonisten gewinnen im Verlauf der Geschichte an Festigkeit und Glaubwürdigkeit. Von den Nebencharakteren erfährt man nicht allzuviel, so dass es auch nicht verwundert, dass man in der flüchtigen Einschätzung einer Person auch mal völlig daneben liegen kann.
Die Geschichte spielt in einer nahen Zukunft nach Facebook und Twitter mit einem ausgereiften Netzwerk namens Unison. Die virtuelle Vernetzung ist weit fortgeschritten und die Technik in einem Stadium, das nicht mal mehr mobile Hardware gebraucht wird. Die Technik ist zum Teil im Körper inplantiert, so dass man immer und überall online gehen kann.
Das bringt der Autor dem Leser so real rüber, dass man förmlich die nahe Zukunft vor Augen hat, mit Erschrecken meinerseits.
Nicht alle Fragen, die dem Leser während des Lesens durch den Kopf gehen, werden beantwortet. Ein paar bleiben im Raum stehen, die ich gern noch beantwortet hätte.
Andy Marino hat einen gleichbleibenden Schreibstil, der die Geschichte zwar lebendig hält, aber ein wenig an Spannung vermissen lässt.
Eine Dystopie, für die sich Jugendliche sicher sehr begeistern werden, da es auch die Generation ist, die heute mit Facebook und Twitter aufwächst und auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer ist.