asanovas Metamorphosen ist das von vielen Lesern geschätzte Werk eines hochproduktiven und vielseitigen zeitgenössischen ungarischen Autors. Als Schriftsteller, Übersetzer, Herausgeber, Bibliothekar und Redaktions- bzw. Verlagsleiter hat er im Laufe der Jahre zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Madách-Niveau-Preis, den Lucian-Blaga-Preis, den Preis Tudor-Arghezi Opera omnia oder den italienischen Camaiore-Preis. Attila F. Balazs ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften, Künste und Literatur sowie des Ungarischen PEN-Clubes. Casanovas Metamorphosen erschien 1992 in der Microgramma Ausgabe in Pressburg (Bratislava), die erste Übersetzung (in slowakischer Sprache) 2006 beim Plectrum Verlag. Das Buch ist seitdem in zahlreiche Sprachen übertragen worden und erschien 2011 auf Rumänisch beim Klausenburger Grinta Verlag, 2013 auf Englisch in Vancouver/Kanada, 2014/2020 auf Spanisch, 2014 beim ARC Verlag in Kischinau, 2015 auf Serbisch in Sremska Mitrovica, 2021 in Hanoi/Vietnam oder 2022 auf Italienisch beim Verlag Quaderni del Bardo. Usbekische und französische Fassungen sind in Vorbereitung.Dass Casanovas Metamorphosen in so vielen Ländern der Welt gelesen, verstanden und geliebt wird, liegt offenkundig an der universellen Sichtweise des Daseins, die dem Buch eigen ist und die aus den persönlichen Erfahrungen des Autors zu einer universell menschlichen Sichtweise heranwächst, die sich oft Themen nähert, die uns alle betreffen, wie etwa die Liebe, die die Welt zusammenhält, aus der Perspektive des Vergehens und des Verlustes, aber auch die Schönheit des Lebens selbst im Schatten und angesichts des Todes preist. Der Leser gerät unmittelbar in den Sog dieser Prosa, die ihn auf eine hochemotionale Reise durch Themen wie Liebe, Schmerz oder Verlust mitnimmt.Wie Ion Deanconescu im Klappentext der zweiten Auflage schreibt, ist eine der Säulen von Casanovas Metamorphosen die unaufdringliche Herangehensweise, die es Balázs ermöglicht, stets unaufgeregt zu erzählen und eher durch Verschweigen als durch Offenheit auf den Leser einzuwirken. Gern stimmt man Deanconescu zu, wenn er betont, dass die Texte von Casanovas Metamorphosen wahrhaftige literarische Juwelen sind. Sie lassen uns denken, dass die Liebe stärkste Motivation, Kern des Lebens, Lächeln der Zeit ist. Grenzenlos und ohne nachzudenken bietet sie dem Menschen das, wonach er sich immer schon gesehnt hat: ein winziges Stück Unsterblichkeit und Wohlstand. Ebenfalls das Feuer des Herzens, das immer wieder aufflammt, Seite an Seite mit jeder geteilten Emotion.Die Stärke F. Balázs' liegt darin, dass er den Casanova-Mythos sowohl neu erschafft als auch transzendiert und statt wortgewaltiger erotischer Szenen seine Bedeutungen in einer zurückhaltenden, poetisch gesättigten Sprache skizziert und so eine subtile Textwelt schafft, in der die knappen Erzählungen gerade durch das Weglassen und das Verchweigen ihre nachhaltige Wirkung entfalten.Attila F. Balázs deutet bereits mit dem Titel an, dass es um mehr geht als die offene Darstellung der körperlichen Liebe, die der Leser unmittelbar mit dem Namen Casanova assoziiert. Das Ganze ist eine dichte, poetische Erzählung, die um die Dichotomie von Geburt und Tod der jeweiligen Hauptpersonen kreist und die Liebe als ursprüngliches Rätsel darstellt, das darauf wartet, gelöst zu werden. In F. Balázs' Universum können auch alltägliche Dinge wie die gepflückte Mohnblume, deren Blütenblätter abgefallen sind, bevor sie überreicht wird, oder ein leeres Glas (wir schenken einander keine leeren Gläser und leeren Worte) zu Metaphern der Liebe werden.Poetisch verdichtete und gesättigte Zeile sind ein hervorragendes Mittel, um Spannung zu erzeugen. Ebenso Gedanken, die mit Licht und Schatten und weiteren Gegensätzen spielen - wobei die Vernichtung mit dem Licht zusammenhängt, wie der Titel der abschließenden Erzählung nahelegt, die Casanovas Tod als Begegnung mit der Dunkelheit schildert.Die Sammlung dieser Geschichten wird