Spätestens seit der Gründung der deutschen, österreichischen und schweizerischen Gesellschaften und Netzwerke für Care und Case Management wird im deutschsprachigen Raum explizit eine eigenständige wissenschaftliche Grundlage des Case Managements entwickelt, welche die Praxis mit dem notwendigen Wissen ausstatten soll. Mit diesem Buch wird anhand von Fallanalysen ein Beitrag zu einer systemtheoretischen Betrachtung des Case Managements geleistet. Diese ermöglicht es, die im Case Management zu lösenden Probleme adäquat zu beschreiben, zu erklären und schließlich mit eigenen methodischen Konzepten zu lösen. Zudem werden die Gesetzmäßigkeiten und der Nutzen einer systemtheoretischen Betrachtung für das Case Management behandelt - ein Aspekt, der zum neuen, unkonventionellen und innovativen Handeln in (sozialen) Systemen anregen kann. In der deutschsprachigen Debatte im sozialen Bereich werden zwar systemtheoretische Theorieangebote genutzt, wenig rezipiert und diskutiert wird dagegen das systemische Paradigma nach Mario Bunge, obgleich das darauf aufbauende Konzept einer Theorie und Wissenschaft Sozialer Arbeit insbesondere in vielen Ausbildungsstätten Sozialer Arbeit Anerkennung fand. Dieser systemtheoretische Ansatz der Bungeschen Systemtheorie wird der in diesem Buch dargelegten Perspektive zugrunde gelegt. Dieses Buch bietet konkrete Ideen dafür, wie vor allem die Bedürfnisse von Menschen im Case Management erfasst, bearbeitet und erfüllt werden können. Vervollständigt wird diese Darstellung unter anderem durch Fragen nach Gerechtigkeit im CM im Lichte des systemtheoretischen Zuganges sowie der sich daraus für das Case Management ableitenden Implikationen.