Caspar David Friedrich, zu Lebzeiten umstritten und nach seinem Tod für ein halbes Jahrhundert vergessen, ist heute der bedeutendste Maler der deutschen Romantik.
In seiner prägnanten Biografie zeigt Boris von Brauchitsch überraschende Zusammenhänge auf, nimmt die Wiederentdeckung und enthusiastische Rezeption des Malers in den Blick und macht anschaulich, warum die Faszination seines Werkes gerade heute eine besondere Wirkung entfaltet.
In seiner prägnanten Biografie zeigt Boris von Brauchitsch überraschende Zusammenhänge auf, nimmt die Wiederentdeckung und enthusiastische Rezeption des Malers in den Blick und macht anschaulich, warum die Faszination seines Werkes gerade heute eine besondere Wirkung entfaltet.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Thorsten Jantschek schätzt Boris von Brauchitschs Biografie zu Caspar David Friedrich gerade dafür, dass sie eine gewisse Distanz zu diesem im Jahr seines 250. Jubiläums noch stärker als ohnehin schon überrepräsentierten Maler einnimmt. Mit gesundem historischem Abstand und in klarem, chronologischem Vorgehen stelle von Brauchitsch den Künstler als "Menschen des 18. Jahrhunderts" da, für den die direkte Naturerfahrung zentral war, und informiere über sein protestantisches Aufwachsen, seinen Auf- und Abstieg oder sein "schwieriges" Verhältnis zu Goethe. Noch wertvoller findet der Kritiker aber die fachspezifische Betrachtung des Kunsthistorikers, wenn dieser etwa einzelne Gemälde detailliert analysiert oder Querverbindungen zur Philosophie Schopenhauers zieht. Auch, dass von Brauchitsch die zunehmende Kitsch-Tendenz bzw. Überdeutlichkeit im späteren Werk des Malers damit begründet, dass dieser im Zeichen des wieder abnehmenden Erfolgs wohl verzweifelt um Anerkennung rang, fügt sich für den Kritiker in den bewundernswert unverstellten Blick dieses Buchs auf den Maler ein, der der gegenwärtigen Euphorie einen angenehmen Gegenpol setzt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»In der gegenwärtigen Caspar David Friedrich Euphorie erweist sich so die gelehrte, differenzierte und mitunter auch kritische Biografie von Boris von Brauchitsch als verlässlicher Begleiter.« Thorsten Jantschek Deutschlandfunk Kultur 20240224