Jakob Wassermann (1873-1934) schildert in seinem 1908 veröffentlichten Roman die letzten sechs Lebensjahre, die der geheimnisvolle Findling Caspar Hauser in Nürnberg und Ansbach verbrachte, bis er 1833 vermutlich einem Attentat zum Opfer fiel. Wassermann geht es in seinem Roman weniger um die Beantwortung der Frage, wer Hauser tatsächlich war, als vielmehr um die Darstellung des Verhältnisses zwischen der Gesellschaft mit ihrem sozialen Regelapparat und einem letztlich nicht integrierbaren und deshalb rätselhaften Außenseiter.