Cézanne wollte die Wahrheit seiner Theorien durch die Praxis seiner Malerei erweisen und "Gemälde schaffen, die eine Lehre sind" Aspekte dieser Lehre sind Thema des hier vorliegenden Bandes. Nach einem ersten Teil mit einer Kritik wissenschaftlicher Ansätze erschließt ein zweiter Teil Cézannes Kunsttheorie, dank derer viele Begriffe des Malers werden erstmals verständlich. Der dritte Teil unter sucht Cézannes Landschafts- und Stilllebenmalerei der mittleren Schaffensperiode unter dem Blickwinkel von vier kunsttheoretischen Wertbegriffen: "dekorative Malerei", "die Pläne", "Erhebung" und "Größe". Zahlreiche Bildanalysen zeigen, wie diese Begriffe die Struktur der Werke bestimmen. Ein Leitmotiv der Untersuchungen sind Cézannes Beziehungen zu den großen Malern des 16. und 17. Jahrhunderts, zu Tizian, Veronese, Rubens und Poussin. Das Buch ist, von fünf Dissertationen abgesehen, die erste größere Untersuchung zu Cézannes Werk in deutscher Sprache seit fast fünfzig Jahren.
"Wenn der Abgrund der Teilnahmslosigkeit zwischen Kunstwissenschaft und Kunsterziehung/Künstlern nicht so extrem wäre, könnte dieses Buch eine wahre ,Speis der Malerknaben werden. Hermann Leber, em. Professor für Kunsterziehung an der Universität Regensburg, in: Beständig im Wandel." (Festschrift für Karl Möseneder zum 60. Geburtstag, 2009)