Beschreibung
Die Schattenjägerin Cordelia Carstairs kommt mit ihrer Familie nach London, um dort mit ihrer Freundin Lucie Herondale den Bund der Parabatai einzugehen und einen geeigneten Ehemann zu finden. Zwischen vornehmen Tanzveranstaltungen und Soireen des beginnenden 20. Jahrhunderts
verliert Cordelia ihr Herz jedoch an Lucies Bruder James, der jedoch bereits eine Verbindung eingegangen…mehrBeschreibung
Die Schattenjägerin Cordelia Carstairs kommt mit ihrer Familie nach London, um dort mit ihrer Freundin Lucie Herondale den Bund der Parabatai einzugehen und einen geeigneten Ehemann zu finden. Zwischen vornehmen Tanzveranstaltungen und Soireen des beginnenden 20. Jahrhunderts verliert Cordelia ihr Herz jedoch an Lucies Bruder James, der jedoch bereits eine Verbindung eingegangen ist. Doch es bleibt keine Zeit für den Schmerz unglücklicher Liebe, denn schon bald wird die Ruhe durch einen Ansturm scheinbar unbesiegbarer Dämonen abgelöst und die jungen Schattenjäger sehen sich ihrem Unheil gegenüber.
Meine Meinung
Der neue Roman von Cassandra Clare bewegt sich in ihrer erfolgreichen und von mir heiß-geliebten Schattenjäger-Welt und eröffnet »Die Letzten Stunden«-Trilogie. »Chain of Gold« ist zeitlich gesehen ca. 25 Jahre nach den »Chroniken der Schattenjäger« (Clockwork Angel, Clockwork Prince, Clockwork Princess) angesiedelt und handelt von James und Lucie Herondale, den Kindern von Will und Tessa sowie den Nachkommen der Carstairs, Lightwoods und Blackthorns. Die Geschichte lässt sich zwar auch ohne Vorkenntnisse aus den anderen Schattenjäger-Romanen lesen, jedoch ist dann in Kauf zu nehmen, dass sich einem nicht alle Verbindungen erschließen werden.
Einen neuen Schattenjäger-Roman aufzuschlagen fühlt sich immer etwas nach »Heimkommen« an, auch wenn es mittlerweile ein paar Seiten dauert bis die einprasselnden Namen und Verwandtschaften der Protagonisten sortiert und mit der zunehmend komplexer werdenden Welt verknüpft sind. Eine Abbildung der Familien-Stammbäume, wie er bereits bei »Clockwork Princess« abgedruckt worden ist, wäre für die Orientierung sicherlich sehr hilfreich gewesen.
Das Cassandra Clare ihr Schreibhandwerk beherrscht beweist sie auch in diesem Roman durch ein unglaublich markantes Charakterenbuilding und einen fesselnden Plot, der sich aus actionreichen Kämpfen und zwischenmenschlichen Beziehungen, die an die Umgangsformen des beginnenden 20. Jahrhunderts angepasst wurden, zusammensetzt. Dies alles fügt sich nahtlos in die bestehende Schattenjäger-Welt ein und macht diese um einige wundervolle Protagonisten reicher.
Mein absolutes Highlight in »Chain of Gold« ist die zauberhafte Cordelia Carstairs, die zum einen eine sanfte, aufopferungsvolle und edelmütige Seite hat und zum anderen mit ihrem Schwert Cortana in der Hand zu einer amazonenhafte Kriegerin aufflammt. Die Ambivalenz ihrer Charakterzüge fand ich unheimlich spannend. Fast ebenso faszinierend ist der von der Vergangenheit geprägte und geheimnisumwobene Matthew Fairchild – gegen ihn wirkt sein Parabatai James etwas glatt und fade. Aber es können ja nicht alle die aufsehenerregende Präsenz einer Anna Lightwood haben, die Männer wie Frauen zu verführen weiß.
Die Plotentwicklung weist bei Cassandra Clare ein gewisses Schema auf, von dem ich mir erhoffen würde, dass dieses etwas deutlicher durchbrochen wird und nicht Gefahr läuft die Leser*innen irgendwann zu langweilen. Gerade die im »Young Adult«-Genre typischen Dreiecks-Beziehungen haben dringend frischen Wind nötig, daher hoffe ich sehr auf eine überraschende Wendung in den kommenden Romanen.
Ein schöner Aspekt wurde mit den Fähigkeiten der Herondale-Geschwister eingeflochten, die eine spannende und etwas gespenstische Ebene eröffnet, welche mir sehr gut gefallen hat. Aufgrund ihrer Abstammung ist es Lucie möglich Geister zu sehen und mit ihnen zu kommunizieren und James wird zuweilen in eine unheimliche Schattenwelt gezogen.
»Chain of Gold« ist ein toller und unterhaltsamer Urban-Fantasy-Roman, der im Gesamtpaket überzeugt und für Schattenjäger-Fans auch noch schöne Begegnungen mit alten Bekannten bereithält.
Fazit
Ein neuer Schattenjäger-Roman der mit einer starken Protagonistin besticht. Frauenpower pur – und das vor der Kulisse des noch jungen 20. Jahrhunderts!
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 14.09.2020