Würden Sie Ihre zukünftigen Schwiegereltern oder die Sekretärin im Unternehmen beim ersten Aufeinandertreffen mit einem Wangenkuss begrüßen? Oder haben Sie einmal in Erwägung gezogen, einem fremden Mädchen, mit dem Sie zufällig ins Gespräch kommen, die Telefonnummer Ihres Sohnes zu geben, weil sie das Gleiche studiert wie Ihr Sohn? Auch wenn in Chile aufgrund der europäischen Wurzeln und der Entwicklung der Kulturschock ausbleibt viele Gegebenheiten sind befremdlich, was bei geschäftlichen Kontakten schnell für Missverständnisse sorgen kann. Das gilt insbesondere für Verbindungen zu chilenischen Tochtergesellschaften, wenn dort etwa ein Instrument des deutschen Stammhauses eingeführt werden soll. Die Mitarbeiterbeurteilung, deren Anwendung ohnehin schon problematische Auswirkungen haben kann, stellt somit Instrument dar, das in Chile mit Vorsicht zu genießen ist. Die Autorin Stefanie Kotulla gibt anhand der Entwicklung eines beispielhaften Beurteilungskonzeptes einen Überblick zuden Möglichkeiten der Mitarbeiterbeurteilung in einem chilenischen Unternehmen, zeigt die kulturellen Differenzen auf und wie sie in diesem Kontext überwunden werden können.