Für mich war "CmM" nach dem ersten Band, das zweite Buch der Autorin. Der Roman ist zwar in sich abgeschlossen, trotzdem würde ich alle Bände in der entsprechenden Reihenfolge lesen. Ich habe mich sehr gefreut die Protagonisten des ersten Buches wieder erleben zu dürfen und weiterhin ihre
Entwicklung miterleben zu können. Für mich waren viele Informationen aus dem ersten Buch sinnvoll, sodass ich…mehrFür mich war "CmM" nach dem ersten Band, das zweite Buch der Autorin. Der Roman ist zwar in sich abgeschlossen, trotzdem würde ich alle Bände in der entsprechenden Reihenfolge lesen. Ich habe mich sehr gefreut die Protagonisten des ersten Buches wieder erleben zu dürfen und weiterhin ihre Entwicklung miterleben zu können. Für mich waren viele Informationen aus dem ersten Buch sinnvoll, sodass ich jedem empfehlen würde mit Band 1 zu starten.
Zum Schreibstil
Sarah Sprinz schaffte es bereits mit den ersten Zeilen mich wieder in das Geschehen zu werfen. Ich wurde zurück nach Manhatten katapultiert und hatte sofort wieder eine Bindung zu der Story, die ich kurz zuvor beendet hatte.
Das gesamte Buch ließ sich mit unglaublicher Leichtigkeit lesen und ich hatte bei allen Szenen das Gefühl wieder am Set zu sein, alle Orte kamen mir irgendwie bekannt vor und das fühlte sich gut an.
In all die vielen Gedanken der Charaktere und Schlagabtäusche einzutauchen war wirklich erfrischend. Ein tolles Rivals-to-Lovers Erlebnis mit vielen humorvollen, klugen Dialogen.
Zu den Charakteren
Unsere beiden Protagonisten haben sich immer wieder ein erbittertes Wortgefecht geliefert und manchmal, ja, manchmal da wurde mir Holly Triano etwas anstrengend in ihrer sturen Haltung und Einstellung.
Ganz im Gegensatz zu Ruben Belton, den ich auf besondere Weise von Beginn an sehr mochte.
Er war der ausgewogene Part, der, der besonnen war und mit dem ich richtig mitfühlen konnte. Für mich war seine Geschichte sehr schön ausgearbeitet, hier hat mir nichts gefehlt. Nur häppchenweise hat Sarah Sprinz offenbart, wie Rubens Geschichte lautet, also musste ich weiterlesen. Das macht ein gutes Buch aus, dass man sich Schritt für Schritt die Geschichte erarbeiten muss. Rubens Bedürfnis für junge Menschen zu kämpfen und Hilfe zu leisten, sich jenen entgegenzustellen, die Machtpositionen ausnutzen und sich schließlich für sich selbst einzusetzen war herzergreifend. Trotz seiner Geschichte hat er nie an Positivität verloren und war ein bisschen wie Mr. Sunshine der Story - vielleicht kam das auch durch seine neckende Art. Da musste ich immer wieder schmunzeln.
Holly hat das Ruder am Ende noch herumgerissen. Ich fand sie zwar sympathisch und wusste auch woher ihre Sorgen herrührten, aber manchmal fand ich ihre Art einfach nur anstrengend. Manchmal verharrte sie so engstirnig auf ihrer Meinung, dass es beim Lesen schon wehtat. Das machte natürlich die Konversation mit Ruben sehr lebendig und echt, aber ich kam nicht umhin immer wieder mit den Augen rollen zu müssen.
Jedoch erwischte ich mich auch immer wieder dabei, ob ich nicht auf die gleiche Weise, wie sie, reagieren würde. Holly ist eine Löwin - denn für die Menschen, die ihr etwas bedeuten, da kennt sie keine Gnade und verteidigt diese bis zum bitteren Ende. Aber kann sie auch aus ihrer Haut und ihre Meinung ändern? Vor allem in Bezug auf Ruben?
Kann sie ihre innere Abwehrhaltung ablegen, ihr Gefühl von Einsamkeit, die ständigen Sorgen um ihre Schwester, ihr starres Pflichtgefühl immer rund um die Uhr stark sein zu müssen? Der andauernde Druck musste sich doch bemerkbar machen, das kann ein Mensch auf Dauer nicht lange aushalten, oder doch?
Umfeld
In diesem Band wurden neue Charaktere vorgestellt und alte tauchten wieder auf.
Hayes Essstörung wurde wieder thematisiert, was ich sehr schön fand, denn seine Probleme hören ja nicht einfach auf, nur weil der erste Band abgeschlossen ist.
Dass er um Hilfe bittet und sich auch im zweiten Band weiterentwickelt, und sein Verhältnis zu Ruben unerschütterlich bleibt, da ging mir das Herz auf.
Fazit
In diesem Band war ich mehr zuhause als im ersten.
Vielleicht deshalb, weil mir ein paar Charakterzüge Hollys sehr bekannt vorkamen, auch wenn ich sie ab und an anstrengend fand, Ruben fand ich sympathischer, zugänglicher, fröhlicher.
Alle Themen, die Sarah Sprinz in diesem Band anspricht, sind und bleiben hochaktuell und sehr sensibel (sie werden hier explizit nicht von mir erwähnt, um das Leseerlebnis nicht zu zerstören). Die Autorin schafft es, diese Themen großartig aufzunehmen und umzusetzen. (Bitte TW lesen!)
Leider war für mich das Ende etwas gepresst und zu schnell „abgearbeitet“. Da hätte ich mir ein würdigeres Ende für Holly gewünscht, denn so einen richtigen „Abschluss“ ihrer Geschichte habe ich nicht wahrgenommen. Mag sein, dass es im realen Leben auch nicht anders wäre, aber mir hat am Ende etwas gefehlt. Hollys Geschichte kam mir da einfach zu kurz.