Das anthropische Prinzip weist auf die Beschränktheit menschlicher Erkenntnisfähigkeit hin. Die Überwindung des wahrgenommenen Chaos durch sukzessiven Erkenntnisgewinn und Modellbildung von den Vorsokratikern über Ptolemäus, Kopernikus bis zur Weltharmonielehre durch Kepler wird zunächst nachvollzogen. Später erfolgen der Verlust dieses Harmoniegebildes und dessen Gewissheiten durch die Quantenphysik und das Verschwinden der Absolutheit von Raum und Zeit durch die Relativitätstheorie. Vor diesen Hintergründen wird die Bildersprache des Glaubens und der Wissenschaften in ihren Ursprüngen, Gemeinsamkeiten und Bedeutungswandlungen beleuchtet. Dabei deuten sich Beschreibungen der einen Wirklichkeit aus unterschiedlichen Perspektiven an, die angesichts der Unwägbarkeiten menschlicher Existenz im Streben nach Sinn und Gewissheit unter Zuhilfenahme je eigener Chiffren oftmals das Gleiche zum Ausdruck bringen möchten.