Ist das, was man gemeinhin „Charakter" nennt, ein Handicap auf dem Weg zum Lebenserfolg? Muss man, einem Song der Prinzen zufolge, „ein Schwein sein in dieser Welt"? Kennt nicht jeder Menschen, die den Besitz von moralischem Charakter für ein Zeichen karriereschädigender Schwäche halten? - Der
renommierte Unternehmensberater und Persönlichkeitstrainer Prof. Dr. Rupert Lay dringt in diesem Buch bis…mehrIst das, was man gemeinhin „Charakter" nennt, ein Handicap auf dem Weg zum Lebenserfolg? Muss man, einem Song der Prinzen zufolge, „ein Schwein sein in dieser Welt"? Kennt nicht jeder Menschen, die den Besitz von moralischem Charakter für ein Zeichen karriereschädigender Schwäche halten? - Der renommierte Unternehmensberater und Persönlichkeitstrainer Prof. Dr. Rupert Lay dringt in diesem Buch bis zu den Wurzeln von „Charakter" bzw. „Charakterlosigkeit" vor. Kenntnisreich beschreibt er Charakterlosigkeit als eine der radikalsten Formen menschlicher Behinderung eigener und fremder Persönlichkeit. Dazu definiert Lay zuerst einige grundlegende Begriffe wie z.B. Erfolg, Charakter, Verhalten, Moral, Ethik, äußeres und inneres Moralgesetz, Sittlichkeit, höchstes ethisches Gut, Biophilie-Maxime.
Nach diesem Vorwort teilt sich der Rest des Buches in zwei Oberkapitel: 1. die Beschreibung zahlreicher Gefahren von „Charakterlosigkeit" als unfreies „Leben aus zweiter Hand" und 2. als Kontrast dazu die Beschreibung sinnstiftender Möglichkeiten eines erfolgreichen „Lebens aus erster Hand". Jedes der beiden Oberkapitel wiederum teilt sich in jeweils drei Unterkapitel: - I. „Die Charakterlosigkeit" besteht aus „Wenn das innere Moralgesetz versagt", „Wenn das äußere Moralgesetz fehlt oder nicht beachtet wird" und „Wenn jede Sittlichkeit fehlt". - II. „Das Leben aus erster Hand" besteht aus „Die primären Tugenden", „Die sekundären Tugenden" und „Weitere Charaktermerkmale, die Lebenserfolg bedeuten können". Ein gut strukturierter Fragenkatalog am Ende jedes Unterkapitels dient der persönlichen Bestandsaufnahme und hilft, das Gelesene konsequent auf die eigene Person zu beziehen. Insofern ein Arbeitsbuch, das Mut zur Veränderung eigenen Verhaltens macht.
Unter dem Oberbegriff „Charakterlosigkeit" lässt Lay eine Abfolge von Persönlichkeitstypen Revue passieren, die ökonomisch, politisch und sozial teilweise durchaus erfolgreich sein können: der Systemagent, der Egoist, der Kriecher, das Mittelmaß, der Gutmensch, der Fanatiker, der Asoziale, der Unangepasste, der Überangepasste - und viele mehr. Er bietet dem Leser eine fesselnde Mischung von geschliffener psychologischer Analyse, detailgenauer Menschenkenntnis und zahlreichen, selbst erlebten und teils humorvoll, ja spannend erzählten Fallbeispielen - aus Politik, Wirtschaft und von Menschen „wie du und ich".
Unter dem Oberbegriff „Das Leben aus erster Hand" verhilft Lay zahlreichen Tugenden, die sprachlich außer Mode zu sein scheinen, zu neuer Aktualität für gelungene Persönlichkeitsentwicklung. Im einzelnen behandelt er die Primärtugenden: Zivilcourage, Konfliktfähigkeit und Epikie (konstruktiver Ungehorsam) sowie als Sekundärtugenden z.B. Weisheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit, Besonnenheit, Geduld, Treue, Diskretion usw. - Lay gelingt es dabei m.E. hervorragend, auch scheinbar „angestaubt" wirkenden Tugendbegriffen sprachlich neues Leben einzuhauchen und ihnen hohe gesellschaftliche Relevanz zu verleihen.
Anders als manche andere Lay-Sachbücher, die sich streckenweise „wie eingeschlafene Füße" lesen, wirkt dieses hinsichtlich Sprachstil, Schriftbild und Seitengestaltung wohltuend lesefreundlich. Das hochwertige Papier und der Hardcovereinband runden den guten Gesamteindruck noch einmal positiv ab.