Kaum ein Werk hat so weit ausgestrahlt wie das von Charles Darwin: Seine Evolutionstheorie hat Eingang in Philosophie und Geschichtstheorie gefunden, in Soziologie, Kunstgeschichte oder Ethnologie - und steht noch immer im Zentrum der Biologie. Gleichzeitig provoziert kaum eine Theorie so unterschiedliche Reaktionen. Für die einen verkörpert Darwin ein wissenschaftlich aufgeklärtes Weltbild und die Überzeugung, Vorgänge in der Natur mit wissenschaftlichen Methoden erklären zu können und nicht - wie die Kreationisten - mit Bibellektüre oder den Eingriffen eines Schöpfergottes. Für andere steht Darwin für eine neoliberale Ideologie, die besagt, dass stets der Stärkere siegt. Wie es zu diesen Einschätzungen gekommen ist, legt diese Einführung dar. Vorgestellt werden sowohl Darwins Hauptwerke als auch ihre Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte im historischen Kontext.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.11.2008JULIA VOSS, Redakteurin im Feuilleton dieser Zeitung, hat eine Einführung zu Charles Darwin geschrieben. Als vor hundertfünfzig Jahren "Über die Entstehung der Arten" erschien, begann eine neue Epoche. Kaum ein Werk hat so weit ausgestrahlt wie das von Darwin: Es hat Eingang in Philosophie und Geschichtstheorie gefunden, in Soziologie, Kunstgeschichte oder Ethnologie und steht noch immer im Zentrum der Biologie. Was aber machte die Evolutionstheorie derart erfolgreich? Wer las Darwin, und was wurde daraus abgeleitet? Wie wurden Darwins Bücher zur Grundlage von Weltanschauungen? Bis heute rufen seine Texte ganz unterschiedliche Reaktionen hervor. Die Einführung nimmt beides in den Blick: das wissenschaftliche wie das politische und kulturelle Umfeld der Evolutionstheorie. (Julia Voss: "Charles Darwin zur Einführung". Junius Verlag, Hamburg 2008. 215 S., br., 13,90 [Euro].)
F.A.Z.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
F.A.Z.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Christian Schlüter hat sich in eine Fülle von Publikationen über Charles Darwin vertieft, die anlässlich des Darwin-Jahres erschienen sind. Über Julia Voss' einführendes Buch zeigt er sich hochzufrieden. Beeindruckt liest der Rezensent, dass bei den Übersetzungen von Darwins Werken zur Evolutionstheorie stets die jeweilige Landesideologie die Feder führte, und es so zu bezeichnenden Missverständnissen und Übersetzungsfehlern kam. Zusätzlich erfährt Schlüter viel über die Evolutionstheorie selbst, über die Person Darwins und seine Gegner, und so ist er nach der Lektüre, wie er bekräftigt, wunschlos glücklich.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH