Der Titel des berühmtesten Werks von Charles Edward Ives (1874-1954), "The Unanswered Question" (1908), ist insofern Programm, als die Frage nach der Bedeutung und Botschaft seiner Musik bis auf den heutigen Tag unbeantwortet geblieben ist. So komplex wie die Persönlichkeit dieses Komponisten war, ist seine Musik: Sie erscheint uns idealistisch und realistisch zugleich, avantgardistisch wie traditionell, amerikanisch fremd und europäisch vertraut.Während die ältere Forschung in Charles Ives mehr oder weniger einen komponierenden Dilettanten, einen amerikanischen Naturburschen sah, der seinen Lebensunterhalt als Versicherungsunternehmer verdienen musste, sieht die jüngere Forschung in Ives weniger den "outsider", als vielmehr einen ebenso ernsthaften wie ernst zu nehmenden Komponisten, der "Kunst" und "Leben" vor der philosophischen Folie des amerikanischen Transzendentalismus zu versöhnen versuchte.
Anlässlich des 50. Todestages des Komponisten am 19. Mai 2004 sind die Beiträge dieses Bands dem widersprüchlichen Wesen der Musik Ives' gewidmet, die jenseits jeglicher ideologischer Vorurteile verstanden und gehört werden will, als eine Sprache, die nach Ansicht des Komponisten so transzendent sei, dass ihre Höhen und Tiefen der ganzen Menschheit gemeinsam sein werden.
Über die Reihe:
Seit mehr als 25 Jahren haben Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn die Musik-Konzepte herausgegeben. Ab 1. Januar 2004 liegt die Herausgeberschaft nun in den Händen des Bremer Musikwissenschaftlers Ulrich Tadday. Die "Neue Folge" der Musik-Konzepte verbindet Tradition und Innovation, Geschichte und Gegenwart, indem sie sich zur neuen Musik bekennt und die ältere mit bedenkt.
Die Bände der Musik-Konzepte behandeln wie bisher entweder einen Komponisten und sein Werk oder ein aktuelles Problem, das musikästhetisch, -historisch und -soziologisch zu denken gibt. Das musikästhetische und -historische Konzept der "Neuen Folge" kann kein unkritisches sein, weil Kritik Kompositionen im Wesentlichen eingeschrieben ist. Durch Kritik wird Musik reflexiv fortgeschrieben, wodurch sie an Bedeutung gewinnt für Menschen, die sich mit ihr beschäftigen, sie spielen, hören oder über sie nachdenken.
Die "Neue Folge" der Musik-Konzepte vertritt eine Musikwissenschaft, die nicht nur im Dienst an der Sache steht, sondern auch oder vor allem im Dienst ihrer Leserinnen und Leser und zwar nicht nur der besonders musikwissenschaftlich versierten, sondern auch der allgemein musikalisch interessierten.
Anlässlich des 50. Todestages des Komponisten am 19. Mai 2004 sind die Beiträge dieses Bands dem widersprüchlichen Wesen der Musik Ives' gewidmet, die jenseits jeglicher ideologischer Vorurteile verstanden und gehört werden will, als eine Sprache, die nach Ansicht des Komponisten so transzendent sei, dass ihre Höhen und Tiefen der ganzen Menschheit gemeinsam sein werden.
Über die Reihe:
Seit mehr als 25 Jahren haben Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn die Musik-Konzepte herausgegeben. Ab 1. Januar 2004 liegt die Herausgeberschaft nun in den Händen des Bremer Musikwissenschaftlers Ulrich Tadday. Die "Neue Folge" der Musik-Konzepte verbindet Tradition und Innovation, Geschichte und Gegenwart, indem sie sich zur neuen Musik bekennt und die ältere mit bedenkt.
Die Bände der Musik-Konzepte behandeln wie bisher entweder einen Komponisten und sein Werk oder ein aktuelles Problem, das musikästhetisch, -historisch und -soziologisch zu denken gibt. Das musikästhetische und -historische Konzept der "Neuen Folge" kann kein unkritisches sein, weil Kritik Kompositionen im Wesentlichen eingeschrieben ist. Durch Kritik wird Musik reflexiv fortgeschrieben, wodurch sie an Bedeutung gewinnt für Menschen, die sich mit ihr beschäftigen, sie spielen, hören oder über sie nachdenken.
Die "Neue Folge" der Musik-Konzepte vertritt eine Musikwissenschaft, die nicht nur im Dienst an der Sache steht, sondern auch oder vor allem im Dienst ihrer Leserinnen und Leser und zwar nicht nur der besonders musikwissenschaftlich versierten, sondern auch der allgemein musikalisch interessierten.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Reinhard J. Brembeck widmet sich zunächst ausführlich der Musik des für ihn "grandiosen" Komponisten Charles Ives, der - mit ungleich größerem finanziellen Erfolg - als Versicherungsvertreter arbeitete. Seine Musik beschreibt er als eine, "die abrutscht, die nicht mehr haftet". Und er warnt: "Wer diese Musik nicht instinktiv aufnimmt, auf den werden viele unangenehme Fragen zukommen." Gänzlich beantwortet sieht er sie durch diese, wenn auch "heroische" Edition nicht, mit der der Bremer Musikwissenschaftler Ulrich Tadday die Nachfolge der bisherigen Herausgeber der Musik-Konzepte, Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn, angetreten hat. Allerdings wünscht sich Brembeck für die nächsten Beiträge weniger Akademisches und "mehr Vision".
© Perlentaucher Medien GmbH
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