Blaues Blut. Weil Adelige nicht unter der heißen Sonne arbeiten mussten, ist ihre Haut weiß geblieben. Wer nicht auf dem Feld arbeitete, sondern behütet in seiner Villa oder gar im Schloss bleiben konnte, der blieb halt blass. Blut ist rot. In den Venen fließt das frische Blut zum Herzen. In den Adern dagegen schimmert das Blut durch die vornehme Blässe der vornehmen Leute blau durch die bleiche Haut. Blaublüter zu sein, bedeutete etwas Besonderes zu sein. Natürlich hatten auch die Adeligen rotes Blut, jedoch verglichen sie sich mit im Freien arbeitenden Bauern, dann konnten sie die nicht blau durchschimmernden Ader bei der Landbevölkerung erkennen. Um auf gar keinen Fall bäuerlich zu wirken, schützten sich die Damen des Hofes im Gang durch den Schlosspark mit mondänen Sonnenschirmen. Selbst in den Königshäusern am Mittelmeer achteten die edlen Monarchen auf einen hellen Teint. Gerne vermählten sie sich mit ebenmäßigen Prinzen oder Prinzessinnen aus dem kühlen Norden. Blaues Blut sollte das Markenzeichen der Hohheiten in den europäischen Adelshäusern sein. In den spanischen Herrschaftshäusern legte man sogar noch mehr Wert auf "sangre Azul". Eine Hypothese aus den kastilischen Aristokratenfamilien besagt, dass sich die majestätischen Angehörigen von den maurischen Ethnien absetzen wollten. Heute wissen wir, dass nur rotes Blut existent ist. Hellhäutige Bedienstete, die sich nicht in der prallen Sonne aufhalten, können sich deswegen nicht wegen ihrer blassen Haut als blaublütige Adelige behandeln lassen. Bevor wir einem anderen Menschen unser Vertrauen schenken. sollte sich der Beschenkte erst bewähren. Ob du einem Menschen trauen kannst, wird die Erfahrung zeigen. Das kann dauern. Einen Tag zusammen verbringen wird nicht reichen. Eine Woche zusammen im Urlaub auszuhalten, reicht auch nicht aus, um den Charakter einer Person zu erfassen. Einen Monat lang mit einem Freund Pferde stehlen, wird vielleicht dazu dienen...Alles über einen Kamm scheren.