Der Fotograf bildet ab, der Künstler läßt uns hinter die Oberfläche sehen. Und da erscheint eine Stadt voller Dynamik, voller Spannung, voller Brüche. Nicht nur die plakativen Konstraste zwischen der Wendezeit und dem Heute werden sichtbar. Auf den Rundgängen durch das Zentrum und durch die Außenviertel bewährt sich Backhaus' Objektiv als feines seismographisches Instrument für die verborgenen Spannungen, die vielleicht bald aufbrechen werden. Backhaus läßt uns vor seinen Bildern nicht allein, denn er gab ihnen etwas von seinen Gefühlen mit. Manche der toten Fabrikgelände wecken Enttäuschungen, andere Wut und einige auch Mitleid. Diese Bilder voller widersprüchlicher Gefühle werden einer Stadt gerecht, die selbst immer wieder starke Gefühle weckt. Die Grundlinie jedoch ist unübersehbar: Backhaus liebt diese Stadt, aber mit einer Liebe, die nicht blind macht für Fehler. Die Ehrlichkeit des Sehens prägt als moralische Qualität das ganze Buch. Doch nicht wenige Fotos sind noch au f eine weitere Weise moralisch: Sie zeigen die Dinge nicht wie sie sind, sondern wie sie sein sollten.
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