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"Wenzel ist ein über achtzigjähriger Bauernknecht. Derzeit lebt er in einem Altersheim in der nördlichen Oberpfalz. Von ihm habe ich, weil die Großelterngeneration ausfiel, neben meinen Eltern auch Sprechen und vor allem Erzählen gelernt.""Cherubim" ist Werner Fritschs erste Buchveröffentlichung: gestaltgewordener Ausdruck einer Passion - das Leben eines anderen (dem Autor nahestehenden Menschen) festzuhalten, nichts zu verschweigen, nichts zu vertuschen, nichts auszusondern, weil alles, was dieser andere zu sagen hat, "wichtig" ist. Und so begreift der Autor, der - entgegen herrschender…mehr

Produktbeschreibung
"Wenzel ist ein über achtzigjähriger Bauernknecht. Derzeit lebt er in einem Altersheim in der nördlichen Oberpfalz. Von ihm habe ich, weil die Großelterngeneration ausfiel, neben meinen Eltern auch Sprechen und vor allem Erzählen gelernt.""Cherubim" ist Werner Fritschs erste Buchveröffentlichung: gestaltgewordener Ausdruck einer Passion - das Leben eines anderen (dem Autor nahestehenden Menschen) festzuhalten, nichts zu verschweigen, nichts zu vertuschen, nichts auszusondern, weil alles, was dieser andere zu sagen hat, "wichtig" ist. Und so begreift der Autor, der - entgegen herrschender Tendenzen - in seine eigene Biographie auf dem Lande, nicht eigene Erfahrungen ins Zentrum seines Schreibens rückt, "Cherubim" als "Geschenk eines Bauernknechts". Und Wenzel selbst, der das Erscheinen dieses Buchs zu den nicht wenigen, ihm rational nicht erklärbaren Merkwürdigkeiten seines Lebens zählt, bemerkt: "Ich wünsch allensamt Glück. Wo leben tun. Auf jetzt hinauf."In zweihundertdrei Geschichten, die Werner Fritsch gesammelt hat, läßt sich lesen, wie einer, der an die Ewigkeit glaubt und daran, daß er dereinst unter Cherubim sein wird, "sein" und "unser" Jahrhundert erfahren hat: das Aufwachsen im Lumpenproletariat einer kleinen Porzellanstadt, die Arbeit auf Bauernhöfen, das Hochkommen eines Mannes, der für Wenzel noch heute "der Hiltler" heißt, den Neubeginn nach dem Krieg, den Siegeszug der Technik, der vor den Wohnstuben nicht haltmacht, das langsame Älterwerden - Erfahrungen von Glück und Unglück, von Leben und Tod.
Autorenporträt
Werner Fritsch wurde 1960 in Waldsassen/Oberpfalz geboren und lebt in Hendelmühle und Berlin. 1987 erscheint sein vielbeachteter Roman Cherubim. Zu seinen zahlreichen Stücken gehören Chroma, Hydra Krieg, Bach und Wondreber Totentanz oder auch die Monologe Sense, Jenseits, Nico. Sphinx aus Eis, Das Rad des Glücks oder Magma, die auf der Bühne, für den Rundfunk oder fürs Kino realisiert wurden. Außerdem veröffentlichte er Prosa wie zum Beispiel Steinbruch und Stechapfel und drehte u. a. die Filme Das sind die Gewitter in der Natur, Ich wie ein Vogel, Faust Sonnengesang. Seine Arbeiten wurden u. a. mit dem Robert-Walser-Preis, dem Hörspielpreis der Kriegsblinden, dem Else-Lasker-Schüler-Preis ausgezeichnet. Für sein Hörspiel Enigma Emmy Göring erhielt er die Auszeichnungen Hörspiel des Jahres 2006 und den ARD-Hörspielpreis 2007. Für sein Hörgedicht Faust Sonnengesang I erhielt er den Grand Prix Marulic 2013 sowie den Grand Prix Nova.