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Wie lässt sich der Kapitalismus erzählen? Eine Studie über Literatur, Wissen und Gesellschaft im 19. Jahrhundert.Der literarische Realismus des 19. Jahrhunderts begreift die zeitgenössische Gesellschaft als grundsätzlich unkenntliche und intransparente Wirklichkeit. Waren und Geld, Kapital und Profit werden als Chiffren sozialer Verhältnisse konzipiert, deren Bedeutung nicht auf der Hand liegt, sondern entschlüsselt werden muss. Dabei stößt die Literatur auf die Probleme und Streitfragen der politischen Ökonomie, deren Wissensproduktion zum Material des Erzählens wird.Till Breyer rekonstruiert…mehr

Produktbeschreibung
Wie lässt sich der Kapitalismus erzählen? Eine Studie über Literatur, Wissen und Gesellschaft im 19. Jahrhundert.Der literarische Realismus des 19. Jahrhunderts begreift die zeitgenössische Gesellschaft als grundsätzlich unkenntliche und intransparente Wirklichkeit. Waren und Geld, Kapital und Profit werden als Chiffren sozialer Verhältnisse konzipiert, deren Bedeutung nicht auf der Hand liegt, sondern entschlüsselt werden muss. Dabei stößt die Literatur auf die Probleme und Streitfragen der politischen Ökonomie, deren Wissensproduktion zum Material des Erzählens wird.Till Breyer rekonstruiert die wechselseitigen Bezüge von sozialen Verwerfungen, ökonomischem Wissen und realistischem Erzählen und stellt dabei die Begriffe der Produktion, des Verkehrs, des Kapitals und der Krise in den Mittelpunkt. Entlang eines literatur- und diskursgeschichtlichen Materials, das von Raabe und Dickens über Marx und Engels, Keller und Gaskell zu den Spätwerken Fontanes und Zolas führt, entfaltet die Studie den kulturellen Prozess, in dem das 19. Jahrhundert die Krisendynamik der Moderne zu deuten versucht.
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Autorenporträt
Till Breyer, geb. 1984, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bochum. Seine Forschungsschwerpunkte sind deutsche, englische und französische Literatur der Moderne, Geschichte des Wissens, Realismus, Marxismus, Literatur und Recht.Veröffentlichungen u. a.:Form des Zerfalls. Zur politischen Ökonomie von Hermann Brochs »Die Schlafwandler«, in: Die Wirklichkeit des Realismus (2018); Medien der Latenz. Zur Vorgeschichte der Konjunkturzyklen bei Zola und Juglar, in: Medien der Finanz. Archiv für Mediengeschichte (2017); Monster und Kapitalismus (Mithg., 2017).
Rezensionen
»Die Studie ist elegant geschrieben, das Forschungsprogramm wird gediegen und jargonfrei entfaltet.« (Patrick Eiden-Offe, Germanistik, November 2021) »Seine These entfaltet Breyer mit einem scharfen Gespür für die ästhetischen und figurativen Resonanzen zwischen Literatur und Ökonomie« (Nathan J. Taylor, Zeitschrift für deutsche Philologie, 2022)