Am 7. Dezember 1993 trat Henri Konan Bédié die Nachfolge von Houphouët Boigny als Präsident der Republik Côte d'Ivoire an. Obwohl er ein Mitglied des Serails war, trennten ihn Unterschiede in der Herangehensweise von seinem Vorgänger. Denn als jüngerer Mann mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund war er weniger mit der Geschichte der französischen Politik verbunden als der verstorbene Gründungsvater der Elfenbeinküste. Zusammen mit den konjunkturellen Veränderungen nach dem Ende des Kalten Krieges, der Rede von La Baule und dem Schock der "Operation Turquoise" in Ruanda 1994 wird der feste Wille des neuen ivorischen Präsidenten, die Elfenbeinküste schrittweise für andere Partner zu öffnen, verständlicher. Ziel dieses Beitrags ist es, die Dynamik der Beziehungen zwischen China und Côte d'Ivoire während der Amtszeit von Bédié zu verstehen. Unsere Analyse stützt sich auf Literaturrecherchen und einige mündliche Quellen.