Das Buch zeichnet das Gesamtbild der Situation und Perspektiven Chinas. Die Machtübergabe von einer im vergangenen Jahrzehnt erfolgreichen an eine noch wenig bekannte und von zahlreichen Umbrüchen erschütterte Generation von Eliten innerhalb der herrschenden Einheitspartei in den Jahren 2012-13 weckt Hoffnungen auf Liberalisierung, wenn nicht gar Demokratisierung. Der Optimismus von Dissidenten, Zivilgesellschaftern und Politikern scheint heute so groß wie selten an neueren historischen Übergangspunkten des Landes. Doch gibt es dem entgegengesetzt auch Tendenzen zur Rückkehr zu einem neuen Konservativismus undNationalismus sowie zu einer expansiveren Haltung Chinas, etwa im Pazifik oder in Afrika. Das Buch, geschrieben in der Kaderschmide der amerikanischen Diplomatie, der Stanford Universität im Zentrum von Silikon Valley, zeichnet ein einmaliges, interdisziplinäres Gesamtbild der aktuellen Situation des "mittleren Reiches" im Spannungsfeld zwischen Innen- und Außenpolitik. Es bezieht dabei Politik, Wirtschaft und Kultur ebenso ein wie den Einfluss von Religion auf die Grundhaltung der Eliten. Anhand zahlreicher Beispiele der aktuellen Gesellschaftsentwicklung stellt es erstens die Frage, ob aus heutiger Sicht Demokratisierung oder Entwicklung zum Rechtsstaat die realistische Perspektive für Chinas Zukunft ist; und zweitens, wie sich Zukunftsoptionen auf heutige, konkret im Raum stehende Gesellschaftsphänomene des "Reichs der Mitte" aufbauen können.