Bereits Ende 1978 wurden in der VRCh grundlegende wirtschaftspolitische Reformen eingeleitet, die bis heute die umfassendste und erfolgreichste Umgestaltung einer sozialistischen Wirtschaftsordnung zum Inhalt hatten. In den "50 Tagen in Beijing" von 1989 ist dieser Transformationsprozeß in eine Krise geraten: Teile der Bevölkerung forderten nach der ökonomischen nun auch eine politische Liberalisierung, während den Reformgegnern die ökonomische Liberalisierung bereits zu weit gegangen war. Mit den Ansätzen der Ökonomischen Theorie der Politik lässt sich zeigen, inwieweit die Interdependenz zwischen Ökonomie und Politik und das rationale Handeln von Managern, Bürokraten und Familien zu einer solchen Veränderung in der Anreizstruktur, aber auch zu einem solchen Sinken der Transaktionskosten führten, dass der Wirtschaftserfolg ermöglicht wurde. Die ökonomische Analyse kann weiterhin die Besonderheit des chinesischen Wirtschaftssystems erklären, nämlich dass China eine "bargaining economy" ist, in der mächtige Organisationen, wie z.B. Familien, Marktsurrogate darstellen. Die Eigendynamik der Marktsurrogate ließ China aus der Planwirtschaft hinauswachsen, während die fehlenden Änderungen auf der politischen Ebene ein vollständiges Hineinwachsen in eine Marktwirtschaft verhinderten.