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Dieses Buch ist eine politische und sentimentale Reise durch ein Land, das sich wie kein anderes in den letzten Jahren verändert hat. Von Peking nach Guandong, dem Mekka der Milliardäre, Rockmusiker und Medienzaren, nach Sechuan und zu den Bauernprovinzen am Gelben Fluß und am Yangtse, wo das rebellische Herz des neuen Chinas schlägt, nach Liaoning im Norden, wo die Arbeiterklasse keine Arbeit mehr hat, nach Xinkiang, Land der Minderheiten und Atomingenieure, nach Tibet, wo das Dach der Welt umgebaut wird, und zurück nach Shanghai, dem Hongkong des nächsten Jahrhunderts.

Produktbeschreibung
Dieses Buch ist eine politische und sentimentale Reise durch ein Land, das sich wie kein anderes in den letzten Jahren verändert hat. Von Peking nach Guandong, dem Mekka der Milliardäre, Rockmusiker und Medienzaren, nach Sechuan und zu den Bauernprovinzen am Gelben Fluß und am Yangtse, wo das rebellische Herz des neuen Chinas schlägt, nach Liaoning im Norden, wo die Arbeiterklasse keine Arbeit mehr hat, nach Xinkiang, Land der Minderheiten und Atomingenieure, nach Tibet, wo das Dach der Welt umgebaut wird, und zurück nach Shanghai, dem Hongkong des nächsten Jahrhunderts.
Autorenporträt
Georg Blume ist seit 1992 Auslandskorrespondent der ZEIT. Er arbeitete zunächst in Tokio, dann in Peking, 2009 zog er nach Delhi. Seit 2013 berichtet Blume aus Paris. Für seine Arbeit in Indien wurde er 2012 mit dem Medienethik-Award META ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.03.2000

Alles, was es zu hören, riechen, schmecken gibt
Ein Streifzug durch elf chinesische Provinzen

Georg Blume, Chikako Yamamoto: Chinesische Reise. Provinzen und Städte in der Volksrepublik. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1999. 160 Seiten, 19,80 Mark.

Tief Luft haben sie geholt und sind in den Alltag des Reichs der Mitte hinabgetaucht. Alles, was sie dabei an schillernden Eindrücken zu packen bekamen, haben sie an Land gezogen und in kleinen Häppchen lecker angerichtet. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber doch einem kompositorischen Prinzip folgend, hat das Korrespondentenehepaar Georg Blume und Chikako Yamamoto seine "Chinesische Reise" inszeniert. Vom Pekinger Chaoyang-Viertel aus, wo die Autoren mit ihren Kindern leben, nehmen sie den Leser mit auf einen Streifzug durch elf chinesische Provinzen, bevor Yamamoto zum Abschluss einen Blick auf die Hassliebe zwischen Chinesen und Japanern wirft. An jeder neuen Station springen die Journalisten irgendwo ins Leben hinein und hangeln sich assoziativ von Ort zu Ort, von Ereignis zu Ereignis, von Mensch zu Mensch.

Viele Prototypen des gegenwärtigen China haben ihren Auftritt. In Peking treffen sich Avantgarde-Künstler und Intellektuelle, während Yuan-Milliardäre, Gangsterbosse und freche Journalisten die eigenwillige südchinesische Stadt Guangzhou bevölkern. Sie alle konnten auf ihre Weise von der Reformpolitik der vergangenen Jahre profitieren. Ihnen gegenüber stehen die Verlierer: Arbeitslose Grubenarbeiter im Nordosten, dem früheren kommunistischen Ruhrgebiet Chinas, oder die Opfer der Flutkatastrophe am Yangtse, aber auch tibetische Mönche und uigurische Unabhängigkeitskämpfer zählen zu den Unzufriedenen.

Und immer wieder schwenkt der Spot auf die chinesischen Bauern, die sich fünfzig Jahre nach der kommunistischen "Befreiung" ein zweites Mal emanzipieren: Von Demonstrationen gegen willkürliche Steuern und korrupte Beamte berichten die Autoren und von Dorfgemeinschaften, die irgendwann angefangen haben, ihre eigenen Bürgermeister zu wählen. Das Büchlein ist eine unterhaltsam geschriebene Bestandsaufnahme all dessen, was es in der Volksrepublik China heute zu sehen, zu hören, zu riechen und zu schmecken gibt. Zielsicher greifen die Autoren nicht nur aus der Mannigfaltigkeit der chinesischen Gegenwart, sondern auch aus der Vergangenheit die Themen heraus, die im Trend liegen. Dazu gehört zum Beispiel die Geschichte der deutschen Juden, die im Schanghaier Stadtteil Hongkou Zuflucht vor Hitlers Nazideutschland fanden.

Neben Chinesen kommen auch westliche Sinologen, Unternehmer und Entwicklungshelfer zu Wort, die die Schilderungen interpretierend ergänzen. Ihre Auftritte spielen dabei keineswegs die Rolle von Fußnoten, sondern sind selbst ein Teil der modernen chinesischen Realität. Bei der Einteilung der Machthaber in Peking in "skrupellose Apparatschiks" und "pragmatische Visionäre" berufen sich Blume und Yamamoto auf die Erfahrungen eines deutschen Politikers, des China-Freundes Helmut Schmidt, der auch als Verfasser des Nachwortes in Erscheinung tritt. Ein ehrliches Buch, da es China zwar aus der Innenperspektive, aber eben doch unverkennbar aus der Sicht dort lebender Ausländer zeigt.

SABINE MUSCAT

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Sabine Muscat findet großen Gefallen an den Beobachtungen des Korrespondentenpaars, das mit diesem Buch eine sehr anschauliche und facettenreiche Darstellung des chinesischen Alltags vorgelegt habe. Eine „unterhaltsam geschriebene Bestandsaufnahme“ sei dieser Band, der von Begegnungen mit Gewinnern der Reformpolitik (dazu zählt die Rezensentin Künstler, Intellektuelle, Journalisten, aber auch Gangsterbosse) und von „Verlieren“ (Arbeitslosen, Opfern der Flutkatastrophe und tibetischen Mönchen) berichtet. Muscat weist jedoch darauf hin, dass sich die Autoren keineswegs ausschliesslich mit der Gegenwart beschäftigen, sondern beispielsweise auch einen Blick werfen auf das Schicksal deutscher Juden, denen während der Zeit des Nationalsozialismus die Flucht nach Schanghai geglückt war. Dass die Darstellung von Beobachtungen westlicher Unternehmer, Entwicklungshelfer und Sinologen ergänzt wird, erscheint der Rezensentin als eine sinnvolle Abrundung der „schillernden Eindrücke“, die in diesem Buch aufgezeichnet wurden.

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