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Zum Skulpturenschmuck der römischen Villa von Chiragan/Haute Garonne gehört eine Gruppe von Reliefarbeiten mit mythologischen Themen, die als geschlossener Auftrag von Bildhauern aus Aphrodisias in Kleinasien ausgeführt worden sein muss. Zugehörige Porträts machen die Herstellung dieses Skulpturenkomplexes im 4. Jh. n.Chr. wahrscheinlich. Er ist damit eines der seltenen Beispiele spätantiker Villenausstattung. Zugleich bestätigt er die umstrittene späte Entstehung anderer mythologischer Skulpturen aus Aphrodisias. Durch ein spezielles Repertoire an Formeln und Gattungen schließen sich weitere…mehr

Produktbeschreibung
Zum Skulpturenschmuck der römischen Villa von Chiragan/Haute Garonne gehört eine Gruppe von Reliefarbeiten mit mythologischen Themen, die als geschlossener Auftrag von Bildhauern aus Aphrodisias in Kleinasien ausgeführt worden sein muss. Zugehörige Porträts machen die Herstellung dieses Skulpturenkomplexes im 4. Jh. n.Chr. wahrscheinlich. Er ist damit eines der seltenen Beispiele spätantiker Villenausstattung. Zugleich bestätigt er die umstrittene späte Entstehung anderer mythologischer Skulpturen aus Aphrodisias. Durch ein spezielles Repertoire an Formeln und Gattungen schließen sich weitere Fundstücke aus allen Teilen des römischen Reiches an, die wegen ihrer unterschiedlichen handwerklichen Ausführung jedoch nicht mehr allein mit Aphrodisias zu verbinden sind. Sie erweisen sich als Repräsentanten der weitgehend verlorenen spätantiken Kunst von Konstantinopel, für deren Charakter kleinasiatische Werkstatttraditionen bestimmend waren. Die Ergebnisse der Untersuchung unterstreichen die Aktualität heidnischer Thematik in der Spätantike und zeichnen ein verändertes Bild vom formalen Spektrum dieser Kunstepoche.
Rezensionen
"Den Ausgangspunkt dieser Studie bildet ein Skulpturenkomplex aus der grossen römischen Villa von Chiragan (westlich von Toulouse). Es handelt sich um eine Gruppe von Reliefarbeiten und Rundskulpturen, wovon Fragmente von ca. 50 Marmorporträts und mehr als 150 weiteren Marmorskulpturen und Reliefs erhalten blieben. Chiragan ist damit eines der seltenen Beispiele spätantiker Villenausstattung. Von den 50 Porträts sind ca. 20 Kaiserporträts und 30 Porträts von Privatpersonen. Es ist demnach denkbar, dass die Besitzer der Villa vom 1. bis 3. Jahrhundert ihre eigenen Bildnisse und die Porträts der regierenden Kaiser aus Italien in ihre Villa an der Garonne haben bringen lassen. Im 4. Jahrhundert liess der Besitzer der Villa mehrere grosse Räume neu dekorieren und vergab einen Grossauftrag für mindestens drei Serien von Reliefskulpturen und eine Reihe von Einzelstücken, vorwiegend mythologische Darstellungen von Taten des Herakles und Büsten von Gottheiten. Die Autorin begründet ihre Ansicht, dass dieser Komplex als geschlossener Auftrag vergeben und von Bildhauern aus Aphrodisias in Kleinasien angefertigt wurde. In die kunstgeschichtliche Betrachtung einbezogen werden auch weitere Fundstücke, die sich mit der spätantiken Kunst von Konstantinopel verbinden lassen. Die Ergebnisse der Untersuchungen unterstreichen die Aktualität heidnischer Thematik in der Spätantike."

In: helvetia archaeologica. 38 (2007) 151/152.

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"Even if one agrees that Constantinople exercised a decisive rôle in creating a new style and shaping the tastes of the upper classes in the 4th c. and after, it will be important to keep open the possibility that other cosmopolitan centers also played an important pari in that process. We still know too little about the late-antique art of Rome. By offering a substantially enlarged corpus of sculptures (all documented by splendid photographs) and a far clearer idea of how the workshops of Asia Minor interacted with one another and with the Mediterranean world in late antiquity, Bergmann's study puts us in an excellent position to probe further into the activities and intentions of sculptors and patrons in late antiquity."

In: Journal of Roman Archaeology. 15 (2002). S. 660-665.

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"Es bedarf kaum noch der Feststellung, dass eine Handvoll sachlicher und formaler Kritikpunkte die Bedeutung des Buches nicht schmälern kann. Es handelt sich um eine wichtige und anregende Studie, die wissenschaftliche Übereinkünfte infrage stellt, Erkenntnisse bündelt und Denkprozesse anstoßen wird. Ein neues Bild vom formalen und thematischen Spektrum der spätantiken Skulptur zeichnet sich ab, die Rolle kleinasiatischer Werkstätten in Konstantinopel beginnt deutlicher hervorzutreten. Kunsttheoretische Fragen werden ebenso angesprochen wie methodische Prinzipien. Eine Fülle von Material ist in den Blickpunkt gerückt, dessen Zeitstellung und Entstehungsbedingungen erst künftig auszuloten sein werden. Die Vielfalt der behandelten Aspekte bringt es mit sich, dass die Monographie in Aufbau und Struktur mitunter additiv wirkt und manche Überlegung nicht vertieft worden ist. Gerade hierin liegt die Aufforderung, den Stab aufzunehmen und dem Ziel einer gültigen Synthese über die figürliche Skulptur der Spätantike entgegenzutragen."

In: Bonner Jahrbücher. 200 (2000). S. 669-674.

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