Bei der Arbeit in chemischen Reinigungen ist man dem chemischen Risiko (CR) ausgesetzt, das von chlorierten Lösungsmitteln ausgeht. Die Folgen für die Gesundheit und die Umwelt sind schwerwiegend. Die Prävention erfordert eine Risikobewertung als wichtigste Etappe.Um das Risiko in chemischen Reinigungen in der Region Sfax (Tunesien) zu bewerten und geeignete Präventionsmaßnahmen vorzuschlagen, haben die Autoren die vereinfachte Methode des INRS mit Hilfe der Software SEIRICH angewandt. Dieses Tool simuliert die RC für verschiedene Szenarien und berücksichtigt dabei die Expositionshäufigkeit, die Art des verwendeten Verfahrens und die eingesetzte Schutzausrüstung. Es wurden 47 Reinigungen untersucht. SEIRICH erfasste zwei Lösungsmittel: Perchlorethylen (PCE) und Trichlorethylen (TCE). Die Risiken für Gesundheit und Umwelt sind bei beiden Stoffen insgesamt hoch. Das Risiko des Einatmens von PCE und TCE ist mäßig, außer beim dispersiven Verfahren, das ein hohes Risiko mit sich bringt.Die vorgeschlagenen Präventionsmaßnahmen sind auf die Abschaffung oder den Ersatz durch andere Reinigungsmethoden ausgerichtet. Kollektive und individuelle Schutzausrüstungen sowie organisatorische Maßnahmen sind von entscheidender Bedeutung.