Zur Problematik der städtischen Daseinsfürsorge im Industriezeitalter Als mit dem heranbrechenden Industriezeitalter die Menschen in Massen in die Städte drängten, um dort Arbeit zu finden und zu leben, geriet die städtische Infrastruktur immer stärker in Schieflage. Die zeitgenössischen Berichte sind ein eloquentes Zeugnis dieser wachsenden Misere. In diese Entwicklung hinein platzte ab 1830 eine neue Seuche: die Cholera. Sie zeigte auf, welche Gefahren der Allgemeinheit aus den Agglomerationen mit ihren bislang kaum bekannten und ungelösten Versorgungsproblemen erwuchsen. Sie legte den Nerv der Zeit schonungslos offen: mangelnde Wasserversorgung, fehlende Abwasserbeseitigung, Wohnungsnot und Überbevölkerung, Nahrungsmittelknappheit und Pauperismus stellten den Fortgang dieser gerade begonnenen industriellen Entwicklung in Frage. Die Antwort hieß Hygiene. Staat und Kommunen wurden in die Pflicht genommen ? die Anfänge eines moderneren, flexibleren Gesundheitswesens im Sinne eines Wohlfahrtssystems.