Er galt als Liebling der Salons, doch er war scheu. Er galt als Frauenheld, doch er fühlte sich einsam und litt darunter. Die Leichtigkeit seiner Stücke war hart erarbeitet. Und das, was improvisiert wirkte, detailgenau gesetzt. Eva Gesine Baur portraitiert Chopin in seiner ganzen Widersprüchlichkeit und eröffnet einen von Klischees unverstellten Zugang zu seinem Leben und seiner Musik. Zeitgenossen stilisierten Chopin zum träumerischen Genie, erlebten ihn als Ästheten von erlesenen Manieren und Frauenschwarm in der Welt der Pariser Salons. Er konnte witzig, bissig und ironisch sein, hielt…mehr
Er galt als Liebling der Salons, doch er war scheu. Er galt als Frauenheld, doch er fühlte sich einsam und litt darunter. Die Leichtigkeit seiner Stücke war hart erarbeitet. Und das, was improvisiert wirkte, detailgenau gesetzt. Eva Gesine Baur portraitiert Chopin in seiner ganzen Widersprüchlichkeit und eröffnet einen von Klischees unverstellten Zugang zu seinem Leben und seiner Musik. Zeitgenossen stilisierten Chopin zum träumerischen Genie, erlebten ihn als Ästheten von erlesenen Manieren und Frauenschwarm in der Welt der Pariser Salons. Er konnte witzig, bissig und ironisch sein, hielt aber doch die Umgebung auf Distanz und war vielen zu leise, als Mann wie auch als Pianist. Als Klaviervirtuose bezauberte er sein Publikum, und als Komponist der "süßen Abgründe" (Heinrich Heine) verkörpert Chopin bis heute den Romantiker par excellence. Heimweh, Sehnsucht, Vergänglichkeit kennzeichnen Chopins Musik – und sein Leben.
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Autorenporträt
Eva Gesine Baur studierte Literaturwissenschaft, Psychologie, Kunstgeschichte und Musikwissenschaften. Sie hat zahlreiche Bücher über kulturgeschichtliche Themen und unter dem Namen Lea Singer mehrere Romane veröffentlicht. 2010 wurde ihr der Hannelore-Greve-Literaturpreis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der deutschsprachigen Literatur verliehen.
Inhaltsangabe
I Wege in Warschau Eine Kindheit in Geborgenheit und Gefahr
II Heranwachsen in Zeiten des Aufruhrs Ruhe in Szafarnia, Erregungen in Warschau
III Ausbruchsversuche Exkursionen in die Provinz und nach Berlin
IV Überraschungen in Wien Erfahrungen eines Musikers in der Fremde
V Abschied von der Vergangenheit Pläne zur Karriere in einer Metropole
VI Täuschungen und Enttäuschungen Angstvolle Zeiten in Wien
VII Verführungen in Paris Wechselvolle Reise und überwältigende Ankunft
VIII Freundschaften und Liebschaften Liszt, Berlioz, Hiller und die Damen
IX Badeorte, Sehnsuchtsorte Erlebnisse in Enghien, Karlsbad und Dresden
X Lieben und geliebt werden Begegnungen in Leipzig und in Paris
XI Die hohe Zeit der Hoffnung Vier Wochen in Marienbad und die Folgen
XII Ratlosigkeit und Trostlosigkeit Eine Flucht nach England
XIII Umbruch und Aufbruch Vorbereitungen auf eine ganz andere Frau
XIV Im Zustand der Trunkenheit Ein Intermezzo
XV Der Liebhaber als Patient Ein Winter auf Mallorca
XVI Der Tod und ein irdisches Paradies Von Marseille nach Nohant
XVII Zwischen Rue Tronchet und Rue Pigalle Ein Familienleben in der Pariser Gerüchteküche
XVIII Die dünne Haut Chopin in Paris und Chopin im Berry
XIX Zwei Todesfälle und ein Glücksfall Die neue Rolle des Eugène Delacroix
XX Familienanschluss Zu braves Leben am Square d'Orléans
XXI Husten, Seelenwunden und der beste Arzt Die Vergangenheit zu Gast in Paris und im Berry
XXII Die Symptome des Heimwehs Schaffenskrisen eines Mannes Mitte dreißig
XXIII Vorzeichen und Vorwarnungen Ein Schlüsselroman und seine Folgen
XXIV Die Macht der Familie Eine Hochzeit und eine Art Scheidung
XXV Ochsentour aus Geldnot Die Strapazen des Jahres 1848
XXVI Der Weg zurück Letzte Begegnungen im Jahr 1849
Postludium
Anhang Zur Aussprache des Polnischen Abbildungen Hinweis Auswahlbibliographie Personenregister