Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Bergische Universität Wuppertal, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Hausarbeit thematisiert die Entwicklung der Protagonistin Rita Seidel in dem Roman "Der geteilte Himmel" von Christa Wolf. Diese entscheidet sich dazu, aus ihrem langweiligen und eintönigen Leben auf dem Dorf auszubrechen, um einen neuen Alltag in der Stadt mit einer neuen Ausbildung zu beginnen. Sie zieht zu ihrem Partner Manfred Herrfurth, einem Chemiker, welcher bei seinen Eltern in Halle lebt. Im Zuge der Ausbildung zur Lehrerin beginnt Rita mit der Arbeit in einer Brigade und entdeckt sich und ihre politischen Vorstellungen neu. Sie lernt die Ideologien einer sozialistischen Gesellschaft kennen und versucht sich und ihren Lebensstil zunehmend danach auszurichten. Dabei entwickeln sich Rita und ihr Gedankengut jedoch gegen die Werte und Wünsche ihres Partners Manfred, welchen die sozialistischen revolutionären Ideen nicht beschäftigen. Für ihn hat der Kampf um den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft keine Priorität und er verlässt die DDR in der Hoffnung auf bessere berufliche Chancen im kapitalistischen Westen. Demnach soll die Arbeit der Frage nachgehen, ob Rita sich für ihr individuelles Glück, so die Liebesbeziehung zu Manfred, oder für die gesellschaftliche Verantwortung ihrerseits gegenüber den sozialistischen Ideologien entscheidet, da sich beide Lebensentwürfe nicht länger miteinander verknüpfen lassen. In der Hausarbeit wird der Konflikt zwischen Ritas eigenen Bedürfnissen, den Anforderungen, die ihre Beziehung ihr entgegenbringt und den gesellschaftlichen Erwartungen an Rita dargestellt. Letztendlich werden die Entscheidung für die sozialistische Gesellschaft und gegen das individuelle Glück und die damit verbundenen Zweifel und Überforderungen Ritas erläutert. Christa Wolf war eine der bedeutsamsten deutschen Autor*innen und gilt als Repräsentantin der DDR-Literatur weltweit. Die Rahmenbedingungen des Romans unterliegen der Bitterfelder Konferenz, einer Autorenkonferenz im Jahr 1959, bei welcher neben klaren literaturpolitischen Vorgaben beschlossen wurde, dass die Schriftsteller*innen aktiv an der betrieblichen Arbeitswelt und die Arbeiter*innen aktiv an der Künstlerwelt teilnehmen sollen, um die Kluft zwischen der Hand- und Kopfarbeit zu verringern. Trotzdem gilt Wolfs Werk nicht als Propaganda für den Sozialismus, sondern als ein realistisches Abbild der kritischen DDR, welches die Missstände der Wirtschaft, die Kritik an den Arbeitsbedingungen und die schwierigen Lebensbedingungen in verrußten Städten widerspiegelt.
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