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Die Geburt Europas aus dem dreifachen Glauben an einen Gott
Im Mittelalter wächst Europa aus der Welt der Antike heraus. Was Europa jedoch erst entstehen ließ, war der Sieg des Monotheismus über die Vielgötterei der Antike. Christen, Juden und Muslime leben nebeneinander in multireligiösen Gesellschaften. Der Autor zeigt, wie es seit dem zwölften Jahrhundert zum Aufstieg des christlichen Abendlandes gekommen ist.
Es war der Sieg des Monotheismus, der Europa von der vorchristlichen Antike ebenso unterschied wie von der Welt des Fernen Ostens. Er hat Europa in der Spätantike und im
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Produktbeschreibung
Die Geburt Europas aus dem dreifachen Glauben an einen Gott

Im Mittelalter wächst Europa aus der Welt der Antike heraus. Was Europa jedoch erst entstehen ließ, war der Sieg des Monotheismus über die Vielgötterei der Antike. Christen, Juden und Muslime leben nebeneinander in multireligiösen Gesellschaften. Der Autor zeigt, wie es seit dem zwölften Jahrhundert zum Aufstieg des christlichen Abendlandes gekommen ist.

Es war der Sieg des Monotheismus, der Europa von der vorchristlichen Antike ebenso unterschied wie von der Welt des Fernen Ostens. Er hat Europa in der Spätantike und im Mittelalter erst hervorgebracht. Zeichnet man die Verbreitung der monotheistischen Religionen und der durch sie geprägten Kulturen nach, ergibt sich ein Bild, das bunter ist, als sich viele träumen lassen. Doch wenn nur ein Gott die Welt lenkt, aber verschiedene Religionen von ihm erzählen, dann sind Konflikte unvermeidlich.
Michael Borgoltes glänzende Darstellung widmet sich auch der Frage, weshalb es seit dem zwölften Jahrhundert zum Aufstieg des Okzidents gekommen ist - und weshalb andere Kulturen zurückblieben oder andere Wege einschlugen. Dabei zeigt sich, dass die Dominanz, die das lateinische Christentum am Ende des Mittelalters errungen hatte, bereits den Keim der Selbstzerstörung in sich trug.
Europa ist historisch betrachtet weder eine geographische Einheit noch eine Wertegemeinschaft noch eine ideelle Größe; es war bisher noch nie »fertig« und hatte nie eine unstrittige Identität. Borgoltes historisches Standardwerk ist von verblüffender Aktualität: Wer über die Grenzen des heutigen Europa nachdenkt, tut gut daran, auch die Vorgeschichte und das Verhältnis von Christen, Juden und Muslimen im europäischen Mittelalter zu kennen.

Ein großer historischer Wurf von überraschender Aktualität.

Ausstattung: zahlreiche Abbildungen
Autorenporträt
Michael Borgolte, geboren 1948, ist Professor für Geschichte des Mittelalters und Leiter des Instituts für vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter an der Humboldt-Universität zu Berlin. Schwerpunkte seiner Forschungen sind neben der historischen Komparatistik die Sozial-, Verfassungs- und Kirchengeschichte des europäischen Mittelalters. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehören "Die mittelalterliche Kirche" (1992) und "Europa entdeckt seine Vielfalt 1050-1250" (2002).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.08.2006

Wie kann man soviel wissen?
Michael Borgoltes origineller Schneisenschlag durchs Mittelalter

Ein Riesenstoff, behandelt von einem einzigen Autor in einem Buch: die Grundlegung des modernen Europas. Michael Borgolte fragt, wie Christentum, Judentum und Islam den Aufstieg des Abendlandes beförderten.

Um das Jahr 300 bestand das Römische Reich ebenso wie seine Vorländer aus lauter Polytheismen, die bei aller Buntscheckigkeit das gleiche kultische Grundmuster verrieten. Untereinander waren sie verträglich. Im Mittelalter aber standen sich drei Monotheismen gegenüber, von denen jeder auf seine alleinige Rechtgläubigkeit pochte. Von diesem schroffen Wandel her - so verstehe ich Michael Borgoltes Buch - müssen wir das Mittelalter neu verstehen. Dem Verfasser geht es, gelegentlich von der Fülle der ausgebreiteten Fakten verdeckt, um einen bisher noch unerprobten Deutungsansatz.

Wie läßt sich dieser ehrgeizige Versuch einordnen? Borgolte, der an der Berliner Humboldt-Universität Mittelalterliche Geschichte lehrt, den Lesern dieser Zeitung als Rezensent bekannt ist und sich in seinem Fach auch als rühriger Wissenschaftsorganisator betätigt, ist seit langem erpicht, das Mittelalter im gesamteuropäischen Rahmen zu überschauen. Daß ihn besonders die Kirchen- und Religionsgeschichte interessiert, zeigt sich darin, daß er ihr diesmal über die Hälfte seines neuen Buches widmet. Borgolte reiht sich ein in die imponierende Initiative des dynamischen Verlegers Wolf Jobst Siedler sen., Vergangenheit für einen breiteren Kreis von Gebildeten verstehbar zu machen. Drei Reihen haben nacheinander diesem Ziel gedient. Die erste behandelte die deutsche Geschichte seit 1750, die zweite lieferte die Rückverlängerung bis 1250 nach. Markenzeichen war durchweg, daß keine gelehrten Herausgeber, sondern der Verleger selbst verantwortlich zeichnet. Weiterhin, daß jeder Band einem einzigen Verfasser von Rang anvertraut wurde. Die dritte Reihe weitet das Konzept auf das Mittelalter und die Antike aus, wobei der zeitliche und räumliche Rahmen jedes Bandes viel breiter als in den ersten Reihen abgesteckt wird. In Borgoltes Band geht es um die Grundlegung des modernen Europas, wobei er die lange Strecke von 300 bis 1400 verfolgt, ohne die Wahl des Endpunktes zu begründen. Weniger als die früher erschienenen beiden Bände der Mittelalterreihe wird hier die Gesamtdarstellung eines Zeitraums angestrebt. Das eigentliche Ziel ist ein Schneisenschlag mit ganz bestimmter, origineller Ausrichtung.

In diesen Dimensionen sind interessante Gegenüberstellungen möglich: etwa das scheiternde Großreich der Karolinger mit den lang andauernden, höchst wirksamen Versuchen des Papsttums, die westliche Kirche stärker als bisher zu integrieren und administrativ zu modernisieren. Die Ostkirche wird in ihrer Eigenart ernstgenommen, aber auch, wo es sinnvoll erscheint, mit der Westkirche verzahnt: etwa in ihrem Kampf gegen die dualistischen Häresien von Bogumilen und Katharern.

Borgolte greift seinen Riesenstoff mit beachtlicher Kompetenz an. Manchmal fragte ich mich staunend, wie man soviel wissen kann wie er. Aber gelegentlich kam mir der Verdacht, daß er seine Leser - die Laien wie die Fachleute - überfordert. Die Umsetzung von Geschichte in Literatur ist immer ein Balanceakt zwischen einem Erzählen von Geschehenem und dem Versuch, die Fakten zu analysieren und in eine Ordnung zu bringen. Manchmal scheint mir Borgolte es mit dem Erzählen zu weit zu treiben. So verfolgt er für Mitteleuropa die Dynastien der Könige und Kaiser im einzelnen, ohne für Westeuropa eine ähnliche Ausführlichkeit anzustreben. Die mit den Sachsen beginnenden Bekehrungen in Europa müßten nicht jede für sich abgehandelt werden. Denn der langen Reihe läßt sich ein einfacheres Grundmuster ablesen.

Was ist von Borgoltes Grundanlage zu halten? Die Konfrontation dreier Monotheismen ist erst im vergangenen Jahrhundert zu einem noch heute andauernden Kernproblem geworden. Aber diese Konfrontation wird, wohlgemerkt, im Vorderen Orient und nicht in Europa ausgetragen. Man muß vorsichtig sein, wenn man ein Stück Gegenwart in einen anderen Raum und in eine andere Zeit zurückprojiziert.

Instruktiv und weiterführend erscheint, wenn Borgolte der jüdischen Diaspora mehr Aufmerksamkeit schenkt, als es bislang die Regel ist. Aber ich würde die jüdische Komponente nicht zu einem Faktor hochstilisieren, der den Gang der europäischen Geschichte entscheidend mitbestimmt hat. Die Grundkonstellation war vielmehr, daß sich ein christliches Abendland und ein islamisches Morgenland gegenüberstanden, das eben keinen Anteil an der Gestaltwerdung des nachantiken Europas hatte. Vereinfacht gesprochen: Nur südlich der Pyrenäen und dem normannisch-staufischen Sizilien standen sich die beiden religiösen Kulturen aufmerksam Auge in Auge gegenüber. Spanien konnte Américo Castro 1948 nachrühmen, hier hätten - bis zum jähen Abbruch von 1492 - drei Religionen zu einer großen europäischen Kultur beigetragen. Aber sonst haben wir es wohl mehr mit gegensätzlichen Welten zu tun: getrennt verfaßt, anders gesinnt und in der Grundtendenz feindlich.

Die Kreuzzüge, die eine Ausgrenzung des Islams befestigten, haben das Zusammenwachsen Europas mehr geprägt als die fruchtbaren Berührungen, übrigens auch die zunehmende Ausgrenzung des orthodoxen Ostens von der wachsenden Gemeinsamkeit des katholischen Westens, auf die Borgolte durchaus eingeht.

Für Borgolte ist wichtig, daß Christentum, Judentum und Islam aus ein und derselben monotheistischen Wurzel hervorgegangen sind. Aber entspricht auch dies der wechselseitigen Wahrnehmung im Mittelalter? Die Juden wie die Muslime sahen ja in den Christen gerade keine Monotheisten. Denn die Trinität erschien ihnen als verabscheuungswürdiger Verrat am abrahamitischen Erbe des Glaubens an einen einzigen Gott. Kurz: Das Schema von drei Komponenten europäischer Religionsgeschichte erscheint mir problematisch.

In seiner Gliederung dünnt das Buch, je weiter es voranschreitet, aus. Die Religionen werden breit abgehandelt. Die politische Ordnung kommt schon kürzer weg, noch kürzer der letzte Themenbereich, den der Leser erst aus kryptischen Ober- und Untertiteln freilegen muß. Hier geht es um die höhere Bildung und die denkwürdige Frühgeschichte der abendländischen Universität.

Die drei Felder, auf die sich Borgolte konzentriert, lassen wesentliche Bereiche unberücksichtigt. Das gilt besonders für die Wirtschaft, wo - das hat sich in der letzten Generation immer deutlicher gezeigt - wichtige Weichen auf dem Sonderweg unseres Kontinents gestellt wurden. Wer diesen in seiner Breite überschauen will, dem sei zur Ergänzung die glänzende Analyse empfohlen, die der Wiener Wirtschafts- und Sozialhistoriker Michael Mitterauer unter den provozierenden Titel "Warum Europa?" gestellt hat.

Es spricht keineswegs gegen Borgolte, wenn man ihm sein Konzept nicht undiskutiert abnimmt. Denn es geht ja in der Historie heute weniger um das Anhäufen von immer neuen Einzelerkenntnissen, sondern um das Durchspielen von verschiedenen Deutungen, die gegeneinander abgewogen werden müssen. Man verstehe also meine Vorbehalte als Aufforderung zu einer Diskussion, deren Ausgang offen ist.

GOTTFRIED SCHRAMM

Michael Borgolte: "Christen, Juden, Muselmanen". Die Erben der Antike und der Aufstieg des Abendlandes 300 bis 1400 nach Christus. Siedler Verlag, München 2006. 608 S., geb., 74,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Michael Borgolte hat mit seinem Beitrag zur "Siedler Geschichte Europas" ein wichtiges Buch geschrieben. In eine Zeit, die über christliche Bezüge in europäischen Verfassungsdokumenten oder Leitkulturkonzepte diskutiert, stellt Borgolte ein Werk, das nicht zuletzt die religiöse Vielfalt als Kennzeichen europäischer Vergangenheit betont." Geschichte, Politik und ihre Didaktik

"Eine Riesenaufgabe von hoher Aktualität. Borgolte gibt eine genaue und verständliche Nachzeichnung." Gronauer Nachrichten

"Anregend für die Fachwelt." H-Soz-u-Kult

"Überdies beeindruckt sein Buch durch die reiche Kenntnis byzantinischer und islamwissenschaftlicher Fachliteratur, die von den Mediävisten gewöhnlich wenig oder gar nicht rezipiert wird." H-Soz-u-Kult

"Genaue und verständliche Nachzeichnung und eine glänzende Darstellung." Westfälischen Nachrichten

"Das Buch ist opulent, umfangreich und reich bebildert, fast ein kleines Schmuckstück für das bildungsbürgerliche Bücherregal. Jenseits aller Aktualitätsbezüge ist es jedoch auch harter wissenschaftlicher Stoff, Ergebnis eines atemberaubenden Wissens." Kommune Forum

"[Der Autor] schreibt mit der peniblen Trockenheit des Gelehrten, der weiß, dass seine Materie ungeheuer spannend ist." Südkurier

"Wer sich ... auf die Erzählfreude des Autors einmal eingelassen hat, wird sich immer mehr so vorkommen, als bewege er sich ganz langsam über einen bunten, aber wohlgeordneten historischen Basar. ... Hier [ist] ein Historiker am Werk, der sich wie alle Vertreter seiner Zunft seit Thukydides auch in die Diskussionen seiner Zeit einschalten will. Dass solche Diskussionen aber, recht verstanden, eines gehörigen Quantums an Wissen bedürfen, macht das Buch allenthalben deutlich und liefert das Benötigte in eindrucksvoller Weise." Neue Zürcher Zeitung

"Borgoltes Blick auf diese Geschichte ist dabei ein ungewöhnlicher, sozusagen universalhistorischer und transeuropäischer, weil er Gegner und Verlierer der Christianisierung des Mittelalters in seine Perspektive mit einbezieht. ... Das Buch ist opulent, umfangreich und reich bebildert, fast ein kleines Schmuckstück für das bildungsbürgerliche Bücherregal." Tages-Anzeiger

"Geschichtliche Gesamtdarstellungen sind heute selten geworden. Das liegt an der verständlichen Scheu, die Historiker angesichts der Komplexität von Geschichte und ihrer verworrenen Zusammenhänge empfinden. Umso bemerkenswerter ist es daher, wenn ein Historiker wie der Deutsche Michael Borgolte so souverän und leicht von Europa erzählt." Kleine Zeitung

"Das vorliegende historische Standardwerk ist von verblüffender Aktualität. Wer über die Grenzen des heutigen Europa nachdenkt, tut gut daran, auch die Vorgeschichte und das Verhältnis von Christen, Juden und Muslimen im europäischen Mittelalter zu kennen." Passauer Neue Presse

"Eine anregende Lektüre." Damals

"Das Verdienst der voluminösen Monographie Borgoltes liegt in dem Bemühen, gegenüber dem allzu simplen Bild eines monolithischen christlichen Mittelalters die Vielfalt dieses Zeitalters zur Geltung zu bringen, das vom Nebeneinander der Kulturen, ihrer gegenseitigen Anziehung, Abstoßung und Durchdringung geprägt war. (...) Der Band ist mit ansprechendem Layout und qualitätvollen Abbildungen auf dem hohen Niveau gemacht, das man vom Siedler Verlag gewohnt ist." Süddeutsche Zeitung

"Staunenswert ist schon allein, wie locker Borgolte sein Riesengebiet überblickt und bewältigt. ... Dieser Autor gehört einer neuen Historikergeneration an, die das europäische Mittelalter als Schmelztiegel von Ideen und Methoden ernst nimmt. So kommt denn aus solch souveräner Gipfelperspektive eines staunenswert gebildeten Europa-Historikers Deutschland auch in der Geschichtsschreibung dort an, wohin es sowieso gehört: in der Mitte des Kontinents." Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Borgoltes Buch ist eine Fundgrube für jeden, der jene Momente in der europäischen Geschichte sucht, in denen jemand sich nicht auf eine Identität beruft, um andere niederzuargumentieren und/oder niederzumetzeln, sondern um mit allen, die da sind, zusammen Staat, Nation, Gemeinschaft zu machen. Borgoltes große, dicke Geschichte wäre aber keine, wenn sie sich auf kurze Formeln bringen ließe. Man muss sich schon die Mühe machen, das Buch Zeile für Zeile zu lesen, um seinen Reichtum zu entdecken. Eines lehrt Borgoltes Buch: Bescheidenheit. Wir sind nicht weiter, wir sind nicht besser, klüger. Wir basteln an den gleichen Problemen herum, so ungeschickt, so hilflos wie Wladimir von Nowgorod. Mit keiner Hoffnung auf einen besseren Ausgang." Berliner Zeitung

"Der Autor öffnet den Blick für die Chancen des Dialogs mit dem Islam." Lausitzer Rundschau

"'Christen, Juden, Muselmanen' ist ein großer historischer Wurf von überraschender Aktualität." Fantasia aktuell

"Das Anliegen Borgoltes, die gemeinsame Geschichte der drei großen monotheistischen Religionen Europas darzustellen, ist ... insgesamt gelungen umgesetzt und hat zu einer überaus lehrreichen Darstellung geführt, die jedem empfohlen sei, der nach neuen Zugängen zur mittelalterlichen Geschichte sucht." Zeitschrift für Geschichtswissenschaft
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Beeindruckt zeigt sich Gottfried Schramm von Michael Borgoltes Arbeit über die Grundlegung des modernen Europas im europäischen Mittelalter. Mit dessen Deutungen ist er gleichwohl nicht immer einverstanden. Er bescheinigt dem Autor auf jeden Fall profunde Sachkenntnis und stupendes Wissen. Zugleich fühlt er sich von der Fülle des angehäuften Materials manchmal fast ein wenig erschlagen. Borgoltes Ansatz, das Mittelalter vom konfrontativen Verhältnis der drei monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Islam her zu verstehen, findet Schramm durchaus originell. Gerade hier aber liegen auch seine Einwände. So bewertet er den Einfluss des Judentums bei der Gestaltung Europas zurückhaltender als Borgolte und akzentuiert auch die Gegenüberstellung des christlichen Abendlandes und des islamischen Morgenlandes anders. Kritisch betrachtet Schramm schließlich das Gewicht, das Borgolte auf die Kirchen- und Religionsgeschichte legt, während die politische Ordnung und die Universitätsgeschichte seines Erachtens zu kurz kommen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Überdies beeindruckt sein Buch durch die reiche Kenntnis byzantinischer und islamwissenschaftlicher Fachliteratur, die von den Mediävisten gewöhnlich wenig oder gar nicht rezipiert wird." H-Soz-u-Kult