In diesem Band wird erstmals das Verhalten der beiden Kirchen in Deutschland zum Nationalsozialismus und zum NS-Staat im Zusammenhang dargestellt. Unter anderem werden Antworten gegeben auf Fragen, die immer wieder gestellt, abgedrängt und uminterpretiert werden: Haben die Kirchen tatsächlich genügend Widerstand geleistet? Sind sie wirklich Widerstandsbewegungen gegen die NS-Diktatur gewesen? Die Autoren verfolgen das spannungsreiche Verhältnis zwischen Kirche und Staat von der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Sie beschreiben die kirchlichen Reaktionen auf Hitlers Machtübernahme und auf die Vernichtungsaktionen und Greueltaten, die im Namen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft begangen worden sind. Ergänzt wird die Darstellung durch eindrucksvolle biographische Skizzen zweier Geistlicher, die ihre Opposition gegen nationalsozialistischen Terror und Mord mit dem Leben bezahlen mußten. Zum Schluß wird erörtert, wie die Kirchen ihre Vergangenheit in jenen J ahren heute bewältigen, ob sie Schuld bekennen oder leugnen. Die Verfasser legen Wert darauf, allgemeinverständlich zu bleiben. Sie lassen historische Quellen ausführlich zu Wort kommen, um dem Leser die eigene Urteilsbildung zu erleichtern.