»Dieses Buch ist ein wichtiges und notwendiges Buch, notwendig und wichtig für die Selbstvergewisserung der katholischen Kirche und der (katholischen) Christen.« Ernst-Wolfgang Böckenförde Der freiheitliche, säkulare Staat scheint sich gegenüber dem Christentum und der Kirche zunehmend auf Konfrontationskurs zu bewegen. Rhonheimer zeichnet den komplexen Entstehungsprozess der westlichen Staaten nach und analysiert, welche Rolle die Kirche dabei hatte. Außerdem diskutiert er aktuelle Themen wie Kulturrelativismus und Religionsfreiheit
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der blinde Fleck des Autors scheint die Sünde Selbstverabsolutierung zu sein, mutmaßt der Rezensent, der überhaupt recht kritisch mit Martin Rhonheimers Versuch umgeht, katholische Lehre und Staat miteinander zu versöhnen. Laut Friedrich Wilhelm Graf gehört zu diesem Schwachpunkt auch das Ausblenden etwa katholischen Rechtsgebarens in osteuropäischen Gesetzesbüchern. Halb so wild, wenn der Autor nicht genau an diesem Punkt zu seiner Fundamentalkritik des Islams ansetzt, der seiner Meinung nach Glaube und Politik auf unzulässige Weise vermengt. Für Graf muffelt das nach dem alten Überlegenheitsanspruch des Christentums. Ebenso die vom Autor fortgeschriebene "dogmatische Kontinuitätsfiktion" der katholischen Kirche als Institution, die für Graf fern aller Fachhistorikerdebatten siedelt. Ideenhistorisch findet er das Buch angreifbar, und auch Rhonheimers Theorie des Sozialen gefällt ihm nicht. Zu homogenitätsfixiert gebe sich der Autor, zu wenig imstande, ein Außerhalb der kirchlichen Lehre überhaupt zu denken.
© Perlentaucher Medien GmbH
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