Mit dem während des 1. Weltkriegs entstandenen zweiteiligen Werk "Christian Wahnschaffe" wollte Jakob Wassermann (1873-1934) erklärtermaßen einen Zeitroman über die tiefen sozialen Gegensätze der Epoche vor 1914 schreiben. Erzählt wird der Abstieg des aus einer ungeheuer reichen Industriellenfamilie stammenden Titelhelden, der zunächst ein sorgloses Leben in den höchsten gesellschaftlichen Kreisen führt, nach einer unglücklichen Liebesgeschichte aber die Problematik seines Lebens erkennt. Nach Aufgabe seines Vermögens lebt er als Medizinstudent in demütigender Armut in Berlin, bis er schließlich vermeintlich spurlos verschwindet.