In Auseinandersetzung mit Jon Sobrinos "Christologie aus der Perspektive der Opfer" entwickelt die Autorin einen neuen, biblisch fundierten Ansatz für eine "Ethikfür Christen", in dessen Zentrum die praktische Solidarität der Gläubigen mit den Notleidenden steht - ein Ansatz, der angesichts der derzeitigen Probleme in der Welt von höchster Aktualität ist. Anders als universal-christliche Ethiken, die die Perspektive des Glaubens mit der einer "universalen Vernunft" zu verbinden suchen, bietet eine Ethik aus der Perspektive der Armen und Notleidenden (mit einem dezidiert christlichen Vernunftbegriff) die Chance, auch säkular begründet und in den öffentlichen Diskurs eingebracht zu werden. Durch ein entsprechendes Zeugnis der Christen wird dann auch konkret sichtbar, was sie zur Lösung der großen sozialen, ökonomischen und politischen Probleme unserer Zeit leisten können.