Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 1,0, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Institut für Theologie und Ethik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte des christlichen Kreationismus beginnt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und hat ihre Wurzeln im nordamerikanischen Protestantismus. Ursprünglich stellte der Kreationismus eine restaurative Gegenbewegung zu einer zunehmenden Liberalisierung der Kirchen in Bezug auf die Naturwissenschaften dar. Wo die biblische Schrift einst als unumstößliche Wahrheit galt, wurde nun und wird bis heute die Vereinbarkeit des Glaubens mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen angestrebt. Zu diesen Erkenntnissen zählt auch die Selektionstheorie Darwins, welche der Hauptangriffspunkt für Protestanten aus konservativen Kreisen war. Der massive Einfluss des Kreationismus in den USA gelangt in den 1920er Jahren erstmals zu einem Höhepunkt. In diesen Jahren sollte in 31 Bundesstaaten ein Verbotder Lehre von der Evolutionstheorie an Schulen erwirkt werden, was auch in drei von diesen gelang. Als plakatives Beispiel für die Kontroversen dieser Zeit wird an dieser Stelle häufig der sog. "Affenprozess" von 1925 angeführt. Der Angeklagte des Prozesses war ein Lehrer aus Tennessee, der gegen das Verbot, Darwins Evolutionstheorie zu unterrichten, verstoßen hatte. Nicht zuletzt auf Grund prominenter Unterstützer aus Politik und Justiz, wurde er von der Anklage freigesprochen, was eine Niederlage für den Kreationismus in der weltweiten Wahrnehmung darstelle, diesen jedoch nicht maßgeblich schwächte, zumal er bereits fester Bestandteil des konservativen Denkens in den USA geworden war.
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