»Meiner Erfahrung nach sind die beiden wesentlichsten Merkmale des Krieges Horror und Absurditat«, sagt Christoph Bangert, der deutsche Fotojournalist, der seit zehn Jahren Krisen für internationale Publikationen wie die New York Times dokumentiert.Nachdem er in seinem von den Medien gefeierten Buch War Porn (Kehrer 2014) den Umgang unserer Gesellschaft mit schrecklichen Bildern untersucht hat, setzt er sich nun in seinem neuen Werk hello camel mit der bitteren Absurditat des Krieges auseinander. Unserer klischeehaften Vorstellung des modernen Krieges als rasantes, dramatisches und heroisches Ereignis stellt er seine ruhigen und aufgeraumten, jedoch ebenso eigenartigen und fremden Bilder der Kriege in Afghanistan, Gaza, Darfur, Libanon und dem Irak entgegen.Gleichzeitig ist hello camel eine Dokumentation menschlichen Bestrebens, im Angesicht von Gewalt und Chaos so etwas wie Normalitat zu schaffen.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Falt-WCs in der Wüste, staunende GIs und einen Swimmingpool im Militärlager von Kandahar kann Rezensent Markus Weckesser in Christoph Bangerts neuem Bildband "Hello Camel" betrachten und gewinnt dabei eine ganz neue Sicht auf das Alltagsleben der Militärs in Krisengebieten. Erschreckend banal, manchmal komisch, absurd und befremdlich ist die Realität in den Konfliktzonen teilweise zwischen den dramatischen und grausamen Ereignissen, über die die Medien berichten, erkennt Weckesser. Mit seinem Buch wolle Bangert dazu aufrufen, auch den Aspekt der Alltäglichkeit und Normalität mit einzubeziehen und sich nicht mit dem flüchtigen Blick zufrieden zu geben. Eine lobenswerte Absicht, findet der Rezensent, und wunderbar umgesetzt im großformatigen Bildband ohne ablenkende Ränder, Texte oder Seitenzahlen, gebunden in ein schönes und "hintersinniges" Leinencover.
© Perlentaucher Medien GmbH
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