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"Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken." Mit diesem Heilandsruf aus Matthäus 11, 28 wirbt Jesus Christus darum, seiner Gemeinschaft in Gott, seinem Vater, beizutreten. Er begründet letztlich das Evangelium und die Christenheit als diese Gemeinschaft. Zur veranschaulichenden Umschreibung dessen, was der Mensch in dieser Gemeinschaft zu erwarten hat, wurde schon im Neuen Testament auf der Grundlage der rationalen Medizin des Hellenismus metaphorisch auf das Begriffsfeld Arzt/Arznei/Apotheke zurückgegriffen. Es bedurfte aber erst der Vorliebe des…mehr

Produktbeschreibung
"Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken." Mit diesem Heilandsruf aus Matthäus 11, 28 wirbt Jesus Christus darum, seiner Gemeinschaft in Gott, seinem Vater, beizutreten. Er begründet letztlich das Evangelium und die Christenheit als diese Gemeinschaft. Zur veranschaulichenden Umschreibung dessen, was der Mensch in dieser Gemeinschaft zu erwarten hat, wurde schon im Neuen Testament auf der Grundlage der rationalen Medizin des Hellenismus metaphorisch auf das Begriffsfeld Arzt/Arznei/Apotheke zurückgegriffen. Es bedurfte aber erst der Vorliebe des Barocks für Emblematik und Allegorese,um dieses Begriffsfeld auch bildlich umzusetzen, und es bedurfte der programmatischen Verwissenschaftlichung und Akademisierung der Apothekerkunst zu Beginn des 17. Jahrhunderts, um das Erlösungswerk Christi nicht nur durch ihn als Arzt (wie es die Bibel vorgibt), sondern auch als diesem gleichgestellten, Arznei bereitenden Apotheker durch die Vereinigung mehrerer Sinnebenen allegorisch verbildlichen zu können - womit gleichzeitig ein optischer Eindruck der zeitgenössischen Apotheke vermittelt wird. Diesem vorwiegend der Volkskunst zuzuweisenden Sinnbilmotiv Christus als Apotheker, das, ausgehend von einem Genrebild Michel Herrs (1619), zwar interkonfessionell, aber dennoch konfessionell differenziert seinen Siegeszug durch die deutschen Lande nahm, ist die Ausstellung gewidmet. Zu ihr ist das vorliegende Druckwerk wissenschaftliches Begleitbuch und Katalog zugleich. Es bietet Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Sinn- und Symbolebenen der Exponate, die ein gutes Drittel der bisher mehr als 150 bekannten Bildwerke umfassen und in Schwarz-Weiß-Abbildungen sowie auf 16 Farbtafeln vorgestellt werden, ergänzt durch historische Objekte aus Apotheke und Liturgie.
Interessenten
Pharmazie-, Medizin-, Wissenschaftshistoriker, Kunsthistoriker, Volkskundler, Literatur- und Kulturjistoriker, Theologen, Apotheker und Ärzte
Autorenporträt
Fritz Krafft ist international anerkannter emeritierter Professor für Wissenschaftsgeschichte. Er begann nach einem geistes- und naturwissenschaftlichen Studium in Hamburg dort auch seine akademische Laufbahn, die ihn über Mainz schließlich nach Marburg führte, wo er bis 2000 das in Deutschland einzigartige Institut für Geschichte der Pharmazie leitete. Er ist Mitglied u.a. der Leopoldina (Halle), der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt und der Académie Internationale d'Histoire des Sciences, war Präsident u.a. der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte und des Nationalkomitees der BR Deutschland in der Internationalen Union für Geschichte und Philosophie der Wissenschaften; Gründer und Herausgeber der international hoch angesehenen Zeitschrift Berichte zur Wissenschaftsgeschichte sowie Autor von über 50 Büchern und zahlreichen Beiträgen in Handbüchern, Sammelwerken und wissenschaftlichen Zeitschriften.