Im Jahre 1874 begann Johann Gustav Dressel eine handschriftliche Chronik von Saarmund aufzuschreiben, die von mir transkribiertworden ist. Dabei beschränkte er sich nicht nur auf die alltäglichen lokalen Begebenheiten, sondern bezog z. B. auch die politische Lage in Deutschland und in der Welt mit ein. Natürlich fehlen Angaben über das Wetter, statistische Angaben über Personalveränderungen in der Parochie, Aufstellung des Einkommens der Pfarrer nicht. Wenn man bedenkt, dass der Pfarrer die vier Gemeinden Saarmund, Bergholz, Philippsthal und Fahlhorst zu verwalten hatte, Kreis-Schulinspektor war und an Kreissynoden teilnahm, die Straßenverbindungen damals nicht so komfortabel waren, vieles zu Fuß oder per Pferdewagen abgefahren werden musste, war er nicht zu beneiden. Das er trotzdem die Zeit gefunden hat, die Ereignisse festzuhalten, kann man ihm dankbar sein. Die Chronik besteht aus ca. 250, eng mit altdeutscher Handschrift beschriebenen Seiten, und jeder der einmal altdeutsche Handschrift zu entziffern versucht hat, weiß wie mühselig das ist. Ich habe 10 Monate dafür gebraucht. Aber der Kirchengemeinde Saarmund gebührt der Dank, dass sie mir ermöglicht hat, diese Transkription vorzunehmen. Nun liegt der erste Teil, der sich mit den vier Gemeinden der Parochie beschäftigt, druckfertig vor. Der zweite, umfangreichere Teil soll in Kürze folgen. Ich hoffe, dass meine Arbeit interessierte Leser findet und der Geschichtswissenschaft weitere Erkenntnisse bringt.
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