Paul, ein ehrgeiziger Manager eines florierenden, globalen Familienunternehmens in Darmstadt, in das er eingeheiratet hat, reist zu der Niederlassungen der Firma in Seattle. Seine Ehefrau, Claudia, ist die Erbin einer reichen Industriellenfamilie aus dem Odenwald. Wie für alle labilen Systeme ist die Zukunft der Ehe von Paul und Claudia zwar grundsätzlich planbar, aber extrem unwahrscheinliche Ereignisse sind in ihren Auswirkungen leider nicht vorhersagbar. In Augenblicken extremer Vorkommnisse liegt es umso mehr an der Fähigkeit der Protagonisten, das Geschehen zu beeinflussen, die Folgen der Störung zu verstärken oder zu beruhigen.Für Paul ist nicht der katastrophale Flugzeugabsturz eine solch unvorstellbare Weichenstellung seiner Reise, sondern der drohende Rauswurf durch seinen Chef. Unstrittig ist, dass der berufliche Druck durch den Vorstandsvorsitzenden auf ihn bedrohliche Ausmaße angenommen hat. Ob ihm der irre Zufall, durch den er dem todbringenden Unfallflug entgeht, eine Tür zur Freiheit öffnet? In chaotischen Zeiten, wie sie dem Absturz des Flugzeugs folgen, sucht die Protagonistin Claudia in der Religiosität Zuflucht, weil ihr der Glaube Halt und Stabilität vorgaukelt. Geleitet von ähnlichen irrationalen Motiven unterliegt Paul zunächst der Versuchung, durch eine impulsive Liebesbeziehung und das Vertrauen auf übersinnliche Traumwelten einer fremden Kultur seine Situation zu heilen. In der Folge erkennt Paul, dass nur die Rückkehr zu Ordnung und Disziplin sein zerbrechliches soziales Beziehungsgeflecht sichern. Zögerlich zunächst, dann immer entschlossener, versucht er verzweifelt sich aus seinem Beziehungskonflikt und dem Netz krimineller Profitgier zu befreien, und lässt sich auf ein riskantes Spiel ein. Der Einsatz ist hoch, der Ausgang offen. Die Lektüre wird zeigen, ob die Chronologie des Ermittlers Willy Hamplmaier zusammen mit der dualen Narration der Protagonisten eine Erklärung liefern?