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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Seit dreißig Jahren schreibt Ernst Burren beständig Geschichten in Solothurner Mundart, stellt Sibylle Birrer den Autor vor, der den Menschen ihren Alltags-Singsang in Kneipen, Schul- und Lehrerzimmern ablauscht und auf unvergleichliche Weise immer weiter verkürzt und verdichtet, so dass am Ende ein "treffender Text mit unverkennbarer Melodie zurückbleibt", schreibt Birrer begeistert. Dieses Mal jedoch hat sich ihrer Meinung nach über die Burrensche Lakonik ein Hauch von Resignation gelegt. Das Leben ein Wettlauf auf den Tod, so sieht Birrer die Menschen und ihre kleinen Schicksale in Burrens Geschichten, Gestalten, die ihr darüber hinaus "verschroben barock" vorkommen, ihr Glück in der reibungslosen Bewältigung des Alltags suchend. Gerade weil sich die Figuren so an geregelte Tagesabläufe klammern, offenbaren sie für Birrer eine besondere Verletzlichkeit. So sei den Lesern mal zum Lachen zu Mute, mal bleibe es ihnen im Halse stecken, versichert die Rezensentin, die dem Autor seine gelegentlich durchschimmernde Moral und so manche absehbare Pointe gerne verzeiht.