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Dreißig Jahre nach der Entdeckung seiner zytostatischen Eigenschaften gehört Cisplatin zu den erfolgreichsten Wirkstoffen in der Chemotherapie von Krebserkrankungen. Dieses Buch soll der Erinnerung an dieses Ereignis und der Bestandsaufnahme dienen, gleichzeitig jedoch einen Überblick über neueste Entwicklungen auf diesem Gebiet geben. In sechs Teilen und 22 Kapiteln werden Themen wie Chemie und Biochemie des Platins, der klinische Status der platinhaltigen Antitumorwirkstoffe, die Auswirkungen des Cisplatins auf die Entwicklung der anorganischen und der Koordinationschemie, aktuelle…mehr

Produktbeschreibung
Dreißig Jahre nach der Entdeckung seiner zytostatischen Eigenschaften gehört Cisplatin zu den erfolgreichsten Wirkstoffen in der Chemotherapie von Krebserkrankungen. Dieses Buch soll der Erinnerung an dieses Ereignis und der Bestandsaufnahme dienen, gleichzeitig jedoch einen Überblick über neueste Entwicklungen auf diesem Gebiet geben. In sechs Teilen und 22 Kapiteln werden Themen wie Chemie und Biochemie des Platins, der klinische Status der platinhaltigen Antitumorwirkstoffe, die Auswirkungen des Cisplatins auf die Entwicklung der anorganischen und der Koordinationschemie, aktuelle Erkenntnisse in Wirkstoffdesign, Prüfverfahren und Verordnung sowie historische Aspekte der Entdeckung des Cisplatins behandelt. Zwar bleibt die Schlüsselfrage nach dem Wirkmechanismus des Cisplatins bis heute unbeantwortet, doch versucht man mit interessanten neuen Ansätzen zu erklären, wie die Bindung zwischen Platin und der DNA eine Reaktionskaskade auslösen kann, die schließlich zum programmie rten Zelltod, der Apoptosis, führt. Wahrscheinlich sind p53 und eine Reihe von Schadenserkennungsproteinen aus der Menotropin- (HMG-) -Gruppe beteiligt. Das Buch wendet sich auch dem Problem der Mutagenität der Platinwirkstoffe zu und spricht Fragen an wie die nach der möglichen Relevanz kleinerer DNA-Addukte (beispielsweise bei Vernetzung von Strängen) und nach Anwendungsmöglichkeiten von trans-(NH3)2Pt(II)-modifizierten Oligonucleotiden im Rahmen von Antigen-Strategien. Unser gegenwärtiges Verständnis der Reaktionen des Cisplatins gründet sich auf zahlreiche Modellstudien (von isolierten Basen bis zu kurzen DNA-Fragmenten) und Resultate einer Vielzahl spektroskopischer und anderer physikochemischer Untersuchungen. Dank dieser Anstrengungen gibt es momentan kein Metall-Ion, dessen Reaktionen mit Nucleinsäuren umfassender aufgeklärt sind als die des Platins. Eine Reihe von Kapiteln ist grundlegenden Untersuchungen der Wechselwirkung platinhaltiger Elektrophile mit Nucleobasen, Oligonu cleotiden, DNA-Aminosäuren, Peptiden und Proteinen gewidmet.
Bis vor relativ kurzer Zeit glaubte man, einmal an DNA gebundenes Platin sei hinreichend inert, um in seiner Position zu verbleiben. Inzwischen erwies sich die Reaktivität des Platins als eigener, neuer, möglicherweise enorm wichtiger Themenkomplex. Der Aufschwung der bioanorganischen Chemie und insbesondere der Wissenschaft von der medizinischen Rolle metallhaltiger Verbindungen infolge der Entdeckung der Fähigkeiten des Cisplatins ist gewaltig. Es ist kaum ein besseres Beispiel als dieses Molekül denkbar, um das gesamte Spektrum der bioanorganischen Chemie zu beleuchten.Seine Spuren hinterließ Cisplatin auch in Gebieten, die traditionell weitgehend der anorganischen Chemie zugeordnet werden. Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür sind die gemischtwertigen Platinverbindungen, die aus ihrem Dornröschenschlaf erwachten und auf den Titelseiten wissenschaftlicher Zeitschriften auftauchten - dank einer Klasse neuer platinhaltige r Antitumorwirkstoffe, der sogenannten Platin-Pyrimidinblau-Gruppe. Im Zuge dieser Entdeckung wurde man auf Diplatin(III)-Verbindungen aufmerksam und untersuchte zahlreiche Vertreter dieser Gruppe, so dass sich nun eine eigene metallorganische Chemie der Diplatin(III)-Spezies herauszubilden beginnt.Das letzte Kapitel des Buches beschäftigt sich mit aktuellen Entwicklungen, beispielsweise neuartigen Platin(II)-Zweikern- und Dreikernverbindungen, die in anderer Weise an DNA binden als Cisplatin, mit oral wirksamen Pt(IV)-Wirkstoffen, die sich mittlerweile im klinischen Test befinden, und mit Versuchen zur Modifikation der kombinatorischen Chemie mit dem Ziel, diese Methode in Zukunft zum zeitsparenden Screening platinhaltiger Antitumorwirkstoffe einsetzen zu können. Das abschließende Kapitel setzt sich kritisch mit den Möglichkeiten von Rechenmethoden zur Aufklärung der Wechselwirkung zwischen Platin und der DNA auseinander.