Schon in den 1960er Jahren befreite Claude Viallat die Leinwand vom Keilrahmen. Seither malt er sein serielles Formenraster auf alle nur denkbaren Stoffe: auf Tischdecken, Bettlaken, Zelte, Jutesäcke, Markisen usw. Häufig handelt es sich um gebrauchte Textilien, die sichtlich schon anderen Zwecken dienten und Spuren dieser Zweckdienlichkeit tragen. Viallat antwortet ebenso sensibel wie virtuos und mit grandiosem Farbreichtum auf die Herausforderung des jeweiligen Stoffes; seine Malerei gleicht einem immer neuen Dialog mit dem Material. Während sein Werk in Frankreich und weltweit schon lange große Wertschätzung erfährt, wurde es in Deutschland erst selten gezeigt. Die Publikation begleitet eine Ausstellungsreihe mit den Stationen Situation Kunst in Bochum, Ludwig Museum Koblenz, Kunsthalle Rostock.