Süchtige sind Teil unserer Gesellschaft. Diese Ethnographie beschäftigt sich mit dem Leben der Süchtigen in der Therapeutischen Gemeinschaft Suchthilfe Hof Fleckenbühl. Wie leben die Süchtigen dort? Wie gestaltet sich ihr Alltag und wie trägt dieser dazu bei, clean zu leben? Jennifer Reents liefert ein plastisches Bild des Alltags in der selbstorganisierten Suchthilfeeinrichtung, die ohne jedes ärztliche und therapeutische Personal funktioniert, und bietet so Einblick in eine Lebensform, die anderen Regeln als die sie umgebenden Lebensformen folgt. Ihr gelingt es, den Leser einen Blick in eine andere Welt werfen zu lassen. Das Buch macht eine fremde Welt versteh- und nachvollziehbar, legt die Regeln, die den Handlungen dieser Gruppe von Menschen zugrunde liegen, offen und macht so die Sinnhaftigkeit, die das Tun für die Handelnden selbst besitzt, einsehbar. Die Arbeit von Jennifer Reents wird so wie jede gute Ethnographie angesichts herrschender Vorurteile zu einem Angebot gesellschaftlicher Verständigungsarbeit. Prof. Dr. Karl Braun