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"Clementine and her new friends are rescued by an island community led by an enigmatic doctor called Miss Morro, but just as Clementine's scars are finally beginning to heal, she discovers dark secrets that threaten to tear her new life apart. Can Miss Morro be trusted? What about the rest of the islanders? And just how far will Clementine go to protect the ones she loves?"--Provided by publisher.

Produktbeschreibung
"Clementine and her new friends are rescued by an island community led by an enigmatic doctor called Miss Morro, but just as Clementine's scars are finally beginning to heal, she discovers dark secrets that threaten to tear her new life apart. Can Miss Morro be trusted? What about the rest of the islanders? And just how far will Clementine go to protect the ones she loves?"--Provided by publisher.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung

Erwachsenwerden mit Untoten
Tillie Walden erzählt die Geschichte der „Walking Dead“-Heldin Clementine
Sie hat ein Bein verloren, aber mit den Beißern kann sie es immer noch aufnehmen. Einen erledigt sie mit einem Kopfstoß mit einer ihrer Krücken, ein anderer wird durch einen Tritt mit dem Stumpf ausgeschaltet. Clementine weiß sich zu wehren.
Gamer kennen sie aus „The Walking Dead“, dem Computerspiel, das nach der erfolgreichen Zombie-Comicserie von Robert Kirkman und Charlie Adlard entstand. Die Hefte erschienen über 16 Jahre bis 2019, 2010 war die TV-Serienadaption dazugekommen, 2012 startete die Computerspielserie mit Clementine als zentraler Figur.
Dass die zweifache Eisner-Preisträgerin Tillie Walden Clementine eine eigene Mini-Serie gewidmet hat (der erste von drei Teilen ist jetzt erschienen), überrascht im ersten Moment, schließlich wurde Walden mit queeren Coming-of-Age-Comics wie „Pirouetten“, „West West Texas“ oder „Auf einem Sonnenstrahl“ bekannt. Aber Clementine entpuppt sich als Schwester im Geiste von Waldens früheren Figuren, sie ist ebenso einsam. Und die postapokalyptische Welt wirkt zwar unendlich und furchterregend, aber lässt die Heldin auch sein, wie sie ist. Die Leere nach der Katastrophe ist auch ein Angebot – träumen nicht alle Jugendlichen davon, die Welt für sich zu überschreiben? Im TWD-Universum kann jederzeit Fürchterliches passieren, aber es gibt, wie in den früheren Comics von Walden, auch Momente von Fürsorge und Zärtlichkeit, die sie wunderbar subtil ausarbeitet.
Walden zeichnet die Postapokalypse in düsteren Schwarz-Weiß-Bildern, die dabei erstaunlich filigran wirken. Es sind Seelenlandschaften, die die innere Gefährdung ihrer Figuren spiegeln. Clementine hat den Zombie-GAU als Kind erlebt, im Videospiel sah man sie aufwachsen. Nun ist sie eine junge Frau, misstrauisch, traumatisiert, ihre Behinderung ist sichtbares Zeichen ihrer seelischen Versehrtheit.
Wem kann man trauen, wie lassen sich Menschlichkeit und wenigstens Reste von Zivilisation bewahren, wenn die Ressourcen knapp sind und überall der Tod lauert? Clementine begegnet dem Amish-Jungen Amos, den sie erst verspottet wegen seiner Weltfremdheit, dessen Optimismus und Freundlichkeit sie aber tief berühren. Außerdem freundet sie sich mit Ricca an, die eine dicke Brille trägt und eine Sammlung von Ersatzbrillen hortet, weil sie auf ihre Sehhilfe ebenso angewiesen ist wie Clementine auf ihre Beinprothese.
Mit zwei Schwestern wollen die drei auf einem Berg und weg von den Beißern eine Siedlung errichten– der Traum vom besseren Leben. Aber es sind nicht die Zombies, die diese Utopie gefährden. Konkurrenzdenken, Machtspiele, eine unerbittliche Liebe kommen ihnen dazwischen – das Menschliche eben.
MARTINA KNOBEN
Tillie Walden: Clementine. Comic. Aus dem Englischen von Frank Neubauer. Cross Cult Verlag, Ludwigsburg 2023.
256 Seiten, 26 Euro.
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