Künstliche Intelligenz hat im letzten Jahr einen enormen Qualitätssprung gemacht. Ich habe seit Mai 2023 selber viel Zeit mit dem Testen von Bildgeneratoren verbracht und die Entwicklung war seitdem erstaunlich. Zwar gibt es immer noch Elemente, mit denen die KI nicht gut klarkommt, aber es ist
alles nur noch eine Frage der Zeit.
Si Parmeggiani hat in seinem Buch „eigene“ Schöpfungen zu…mehrKünstliche Intelligenz hat im letzten Jahr einen enormen Qualitätssprung gemacht. Ich habe seit Mai 2023 selber viel Zeit mit dem Testen von Bildgeneratoren verbracht und die Entwicklung war seitdem erstaunlich. Zwar gibt es immer noch Elemente, mit denen die KI nicht gut klarkommt, aber es ist alles nur noch eine Frage der Zeit.
Si Parmeggiani hat in seinem Buch „eigene“ Schöpfungen zu skurrilen Geschichten zusammengefügt. Es sind vielleicht nicht einmal Geschichten, sondern fiktive Situationen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ob das nun Kalifornien in den Sechzigerjahren ist, Berlin in den Neunzigern oder London 1942, alles sind alternative Realitäten, die manchmal von den echten Realitäten kaum zu unterscheiden sind, manchmal aber wie aus einem utopischen Roman entflohen wirken. Wer die typische KI-Ästhetik kennt, wird den künstlichen Ursprung natürlich sofort bemerken, auch gibt es die schon bekannten Probleme bei der Darstellung von Fingern, aber insgesamt ist das Ergebnis sehr, sehr überzeugend. Ich bin aufgrund meiner eigenen Erfahrung ziemlich sicher, dass Parmeggiani nicht rein KI-generierte Bilder verwendet, sondern dass sie mit professioneller Bildbearbeitung nachbearbeitet wurden. Die Bildauflösung ist dagegen absolut auf dem Stand der Technik. Mehr geht im Moment gar nicht, da braucht man mit „Bing“ gar nicht erst anzufangen.
Welche Generatoren Parmeggiani für seine Schöpfungen verwendet, wird nirgendwo verraten, was mich wundert, denn das gehört in der Regel zu den Nutzungsbedingungen der KI-Anbieter. Meine Vermutung ist Playground, das bei der Bildgeneration derzeit führend ist und insbesondere Gesichter sehr realistisch hinbekommt. Aber wie gesagt, eigentlich müsste der Autor das dann angeben. Nicht mein Problem.
„Clickbait“ zeigt, was KI im Moment leisten kann. Ihre Ideen zieht sie zwar aus existierenden Bildquellen, aber ich kann nicht leugnen, dass die Ergebnisse oft überraschen, originell und kreativ wirken und auch eine überzeugende Ästhetik besitzen. Was Illustratoren wie Simon Stålenhag mühsam am Zeichentisch entworfen haben, generiert die KI mittlerweile (fast) auf Augenhöhe in Sekundenbruchteilen. Ich muss gestehen, dass mir das ein bisschen Sorge macht, aber ich bin zum Glück kein Kunstschaffender. Dann würde ich mir definitiv noch mehr Sorgen machen.
(Das Buch wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)