Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Altertum, Note: 1,3, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, sich (soweit möglich) der tatsächlichen Person hinter dem undurchsichtigen Mythos "Clodia" anzunähern und die Umstände ihrer Diffamierung zu verdeutlichen. Hierfür werden die relevanten antiken Quellen ¿ insbesondere Ciceros Briefe und Reden, außerdem Catulls "carmina" ¿ kritisch untersucht, um glaubwürdige Informationen von unglaubwürdigen zu trennen. Die Vorwürfe gegen Clodia werden dabei unter Berücksichtigung der politischen bzw. persönlichen Konstellation, der gesellschaftlichen Erwartungen an eine matrona jener Zeit und schon zuvor bestehender Muster der Diskreditierung von Frauen bewertet. Schenkt man den antiken Quellen Glauben, hat Clodia Metelli ihren Gatten nicht nur mit etlichen Männern wie dem berühmten Dichter Catull und dem Politiker Marcus Caelius Rufus betrogen, sondern war sogar für dessen plötzlichen Tod verantwortlich. Zudem habe sie eine inzestuöse Beziehung mit ihrem eigenen Bruder geführt und versucht, Cicero seiner Ehefrau Terentia auszuspannen. Nachdem sie jener Caelius verlassen habe, handelte sie sich durch ihren angeblichen Rachefeldzug vor Gericht den Spitznamen Palatina Medea ein. Der Angeklagte selbst bezeichnete sie gar als quadrantaria Clytaemestra und beschimpfte sie damit einerseits als Groschenhure, andererseits als Mörderin ihres eigenen Mannes. Kurz gesagt: Beinahe keine andere uns überlieferte römische Frau des ersten Jahrhunderts v. Chr. wird mit so vielen Skandalen in Verbindung gebracht wie Clodia. Die "berüchtigtste Frau der römischen Gesellschaft ihrer Zeit" wird uns (insbesondere von Cicero) als untreue, ehrenlose und genusssüchtige Mörderin präsentiert.
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