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Kurz bevor die Erde untergeht, fordert in Lars von Triers Melancholia die Hauptfigur Justine ihre Schwester und deren Sohn auf, die Augen zu schließen und sich ihren eigenen Bildern hinzugeben. Die Katastrophe wird zu einem ästhetischen Erlebnis - nicht zuletzt für den Zuschauer. In ihrer grundlegenden Studie stellt Sophie Wennerscheid dar, inwiefern von Trier mit dieser Szene die bildschöpferische Kraft der Imagination beschwört und an die Literatur der skandinavischen Moderne anschließt, welche den Zusammenhang von Phantasma, Kraft und Dunkelheit intensiv erforscht und poetisch produktiv…mehr

Produktbeschreibung
Kurz bevor die Erde untergeht, fordert in Lars von Triers Melancholia die Hauptfigur Justine ihre Schwester und deren Sohn auf, die Augen zu schließen und sich ihren eigenen Bildern hinzugeben. Die Katastrophe wird zu einem ästhetischen Erlebnis - nicht zuletzt für den Zuschauer. In ihrer grundlegenden Studie stellt Sophie Wennerscheid dar, inwiefern von Trier mit dieser Szene die bildschöpferische Kraft der Imagination beschwört und an die Literatur der skandinavischen Moderne anschließt, welche den Zusammenhang von Phantasma, Kraft und Dunkelheit intensiv erforscht und poetisch produktiv gemacht hat. Sie zeigt, wie bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein Kraft als »berechenbar« betrachtet wurde, sie in der Moderne aber als zunehmend geheimnisvoll, chaotisch und nicht-intelligibel ästhetisiert wird. Das Unbewusste wird in dieser Ästhetik des Dunklen zum Schauplatz eines Begehrens, zum Ort des Exzesses des Vitalen.
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