Hitzige Kämpfe tobten in der Folge des Zweiten Weltkrieges um das Erbe Sigmund Freuds. Die verspätete Aufarbeitung des Nationalsozialismus, die sexuelle Revolution und die Dekolonisation stießen fundamentale Transformationsprozesse in der psychoanalytischen Theorie an, die ihrerseits auf die Kultur zurückwirkten. Von den USA über Europa bis nach Lateinamerika schildert Dagmar Herzog die Deutungskämpfe einer Zunft, deren konkurrierende Theorien über Begehren, Angst, Aggression, Lust und Trauma mal konservativen, mal subversiven Zielen dienten - und hält damit ein innovatives Plädoyer für die Psychoanalyse als Erkenntnisinstrument im Dickicht der Verflechtung von Psyche und Gesellschaft.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Die US-amerikanische Historikerin Dagmar Herzog hat mit "Cold War Freud", bei Suhrkamp in der Übersetzung von Aaron Lahl erschienen, eine packende Geschichte der Psychoanalyse seit den 40er Jahren geschrieben, findet Rezensent Robert Misik. Die Dokumentation der Entwicklung des Fachs lässt deren Paradoxien nicht aus: denn unpolitisch war die Psychoanalyse nie, vielmehr changierte Freuds Lehre, so der Rezensent, zwischen Anpassung und emanzipatorischen Angriffen auf die herrschenden Verhältnisse. Von Antisemiten als "jüdische" Wissenschaft abgelehnt, verlegte sich ihr Zentrum von Europa in die USA, wo sie sich nach Herzogs Darstellung dem amerikanischen Zeitgeist der McCarthy-Ära unterordnete und entpolitisierte - bis die rebellischen Sechziger Jahre das Terrain wieder aufmischten. Auch die Rolle von postfaschistischen Psychologen bei der Erstellung von Entschädigungsgutachten für Holocaust-Überlebende in der Nachkriegszeit lässt Herzog nicht aus. Ihre widersprüchliche Globalgeschichte der Psychoanalyse liest sich bisweilen wie ein intellektueller Thriller, urteilt Misik. Er kann Herzogs Studie als ein faszinierendes Panorama des Zeitgeistes nur empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.01.2024Freud entsexualisieren
Dagmar Herzog sondiert die politische Bedeutung der Psychoanalyse in den Jahren des Kalten Krieges
Das Verhältnis der Psychoanalyse zu ihrer Geschichtsschreibung war immer zweideutig. Obwohl Sigmund Freud sich insofern als Naturwissenschaftler begriff, als er universale Aussagen über Konstitutionsbedingungen menschlichen Verhaltens zu formulieren beanspruchte, war er sich der historischen Vermitteltheit seines Gegenstands bewusst. Die 1905 erschienenen "Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie" bedeuteten nicht einfach die Entdeckung frühkindlicher Sexualität, sondern waren eine Diagnose der Bedingungen, unter denen diese Entdeckung in der bürgerlichen Gesellschaft des neunzehnten Jahrhunderts möglich geworden war. Das Theorem des Todestriebs, das Freud 1920 in "Jenseits des Lustprinzips" entfaltete, reflektierte die Erfahrung des Ersten Weltkriegs ebenso wie zehn Jahre später "Das Unbehagen in der Kultur" den Siegeszug des Faschismus in Europa. Doch das Bewusstsein um die Historizität psychoanalytischer Erkenntnis schmälerte nicht deren universalen Anspruch. Geschichte war für Freud das Medium, in dem sich der Gegenstand der Psychoanalyse - der Trieb als innere erste Natur - entfaltete, aber kein Argument gegen den Universalismus.
Korrekturen an diesem Universalismus, wie sie später die Ethnopsychoanalyse Paul Parins und Gilles Deleuzes und Félix Guattaris 1972 erschienener "Anti-Ödipus" vornahmen, reduzierten den Gegenstand der Psychoanalyse tendenziell auf eine Erscheinungsform der zweiten Natur oder auf eine zu demontierende "kulturelle Konstruktion". Gegenüber solchen Versuchen verfolgt die in New York lehrende Historikerin Dagmar Herzog das Ziel, die Widersprüche und Revisionen der Psychoanalyse zu den sexualpolitischen Umbrüchen, Reformen und Wandlungen der Alltagssexualität im zwanzigsten Jahrhundert ins Verhältnis zu setzen, um sie als Teil einer allgemeinen Sexualgeschichte lesbar zu machen.
In ihrer 2005 erschienenen Studie "Sex After Fascism" hat Herzog die Geschlechter- und Familienpolitik der Adenauer-Ära vor dem Hintergrund der alliierten Reeducation-Maßnahmen als Versuch gedeutet, auf die Entmachtung der Familie durch den nationalsozialistischen Staat zu reagieren. Drei Jahre später analysierte sie in "Sex in Crisis" die "sexuellen Revolutionen" des zwanzigsten Jahrhunderts weniger als Movens politischer Liberalisierung denn als Ausdruck ungelöster gesellschaftlicher Widersprüche.
In ihrem neuen Buch "Cold War Freud" deutet Herzog die Transformation der Psychoanalyse zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und den Siebzigerjahren als theoriegeschichtliches Echo auf die Ära des Kalten Krieges. Herzog gliedert sie in drei Kapitel, die die Neujustierung der Psychoanalyse in ihrem Verhältnis zur historischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft untersuchen. Unter der Überschrift "Die Welt draußen lassen" analysiert das erste Kapitel die Ich-Psychologie Heinz Hartmanns und die Tiefenpsychologie Karen Horneys sowie die Bedeutung der Psychoanalyse bei der "Behandlung" von Homosexualität in den USA der Fünfziger- und frühen Sechzigerjahre als Symptome einer falschen Selbstbeschränkung. Der Abschnitt "Erbschaften des Nationalsozialismus" untersucht anhand des Rekurses auf die Psychoanalyse zum Zweck der "Aufarbeitung der Vergangenheit" die Zweideutigkeit von Versuchen psychoanalytischer Erschließung von Zeitgeschichte. Das dritte Kapitel, "Freud radikal", stellt anhand des "Anti-Ödipus" und der Ethnopsychoanalyse die Frage, welchen Preis die Psychoanalyse für ihre kulturrevolutionäre Selbstverwandlung gezahlt hat.
Einleuchtend legt Herzog dar, wie die Reduktion der Psychoanalyse zur Ich-Psychologie und Tiefenpsychologie mit ihrem Anspruch, Restbestände von Freuds Libido-Modell loszuwerden, seit den Fünfzigerjahren zu einer Verarmung führte. Horneys Prämisse, dass "sexuelle Handlungen", statt Selbstzweck zu sein, "allen möglichen anderen emotionalen Zwecken" dienten und nicht als Primäres, sondern in Hinsicht auf ihre sozialen Funktionen zu analysieren seien, begreift Herzog als Symptom einer "Entsexualisierung der Psychoanalyse", die Sexualität zum verhaltenspsychologischen Alltagsproblem depotenziert habe.
Ähnliche Tendenzen erkennt Herzog in der "Ich-Psychologie", die das Ich nicht als labile Instanz der Vermittlung zwischen Subjekt und Objekt ansehe, sondern es gegen Bedrohungen von außen wie von innen abzuschotten suche. Diese Erstarrung der Ich-Instanz bringt Herzog in Verbindung mit der Diagnose, die Psychoanalyse sei in den frühen Nachkriegsjahren "tiefgreifend christianisiert" worden. Dabei versteht sie "Christianisierung" vor allem als Protestantisierung: als moralisierende Verinnerlichung von Triebkonflikten.
An der auf Selbstdisziplinierung zielenden psychoanalytischen Rezeption des in den frühen Fünfzigern erschienenen Kinsey-Reports sowie den von Virginia Johnson und William Masters ausgebreiteten Befunden zur Normalität promiskuitiver Sexualpraktiken zeigt Herzog, wie die Psychoanalyse dazu beitrug, empirische Befunde zur Sexualgeschichte politisch einzuhegen. Besonderes Augenmerk legt sie auf die Untersuchungen des Sexualmediziners Robert J. Stoller, der in seiner 1968 erschienenen Studie "Sex and Gender" solchen Verharmlosungen widersprach. Dass Stoller sich als Mediziner verstand und sexualreformerische statt -revolutionäre Ziele verfolgte, unterschied ihn von Deleuze und Guattari, die die Psychoanalyse "in die Luft sprengen" wollten. Mit Paul Parins Ethnopsychoanalyse, die Herzog wie die Anti-Psychiatrie als Absetzbewegung gegen die restaurativen Tendenzen der Psychoanalyse des Kalten Krieges deutet, verbindet Deleuze und Guattari das kulturrevolutionäre Bedürfnis nach "Entödipalisierung" und "Dekolonisierung" des Ich, womit die versäumte gesellschaftliche Revolution libidinös nachgeholt werden sollte.
Vorbereitet wurde die kulturrevolutionäre Diffusion psychoanalytischer und politischer Begriffe durch die Adaption der Psychoanalyse zum Zweck des Verstehens der Ereignisse des Nationalsozialismus und der Schoa. Während Alexander und Margarete Mitscherlich 1967 in "Die Unfähigkeit zu trauern" individual- und massenpsychologische Begriffe unklar miteinander verbanden, wurde der Trauma-Begriff, wie Herzog an der Karriere der "Posttraumatischen Belastungsstörung" zeigt, seit den Siebzigern von seiner Bedeutung für die therapeutische Arbeit mit Holocaust-Opfern fast komplett gelöst. Dass Herzog den Prozess der Begriffsdiffusion in seiner Zweideutigkeit darstellt und selten dezidierte Urteile fällt, ist eine Stärke des Buches. Störend ist die Sprach-Genderung in der Übersetzung - nicht nur, weil sie den Lesefluss hemmt, sondern, weil sie dem historischen Sinn der Epoche widerspricht, die Herzog rekonstruiert. MAGNUS KLAUE
Dagmar Herzog: "Cold War Freud". Psychoanalyse in einem Zeitalter der Katastrophen.
Aus dem Englischen von Aaron Lahl. Suhrkamp Verlag, Berlin 2023, 380 S., br., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Dagmar Herzog sondiert die politische Bedeutung der Psychoanalyse in den Jahren des Kalten Krieges
Das Verhältnis der Psychoanalyse zu ihrer Geschichtsschreibung war immer zweideutig. Obwohl Sigmund Freud sich insofern als Naturwissenschaftler begriff, als er universale Aussagen über Konstitutionsbedingungen menschlichen Verhaltens zu formulieren beanspruchte, war er sich der historischen Vermitteltheit seines Gegenstands bewusst. Die 1905 erschienenen "Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie" bedeuteten nicht einfach die Entdeckung frühkindlicher Sexualität, sondern waren eine Diagnose der Bedingungen, unter denen diese Entdeckung in der bürgerlichen Gesellschaft des neunzehnten Jahrhunderts möglich geworden war. Das Theorem des Todestriebs, das Freud 1920 in "Jenseits des Lustprinzips" entfaltete, reflektierte die Erfahrung des Ersten Weltkriegs ebenso wie zehn Jahre später "Das Unbehagen in der Kultur" den Siegeszug des Faschismus in Europa. Doch das Bewusstsein um die Historizität psychoanalytischer Erkenntnis schmälerte nicht deren universalen Anspruch. Geschichte war für Freud das Medium, in dem sich der Gegenstand der Psychoanalyse - der Trieb als innere erste Natur - entfaltete, aber kein Argument gegen den Universalismus.
Korrekturen an diesem Universalismus, wie sie später die Ethnopsychoanalyse Paul Parins und Gilles Deleuzes und Félix Guattaris 1972 erschienener "Anti-Ödipus" vornahmen, reduzierten den Gegenstand der Psychoanalyse tendenziell auf eine Erscheinungsform der zweiten Natur oder auf eine zu demontierende "kulturelle Konstruktion". Gegenüber solchen Versuchen verfolgt die in New York lehrende Historikerin Dagmar Herzog das Ziel, die Widersprüche und Revisionen der Psychoanalyse zu den sexualpolitischen Umbrüchen, Reformen und Wandlungen der Alltagssexualität im zwanzigsten Jahrhundert ins Verhältnis zu setzen, um sie als Teil einer allgemeinen Sexualgeschichte lesbar zu machen.
In ihrer 2005 erschienenen Studie "Sex After Fascism" hat Herzog die Geschlechter- und Familienpolitik der Adenauer-Ära vor dem Hintergrund der alliierten Reeducation-Maßnahmen als Versuch gedeutet, auf die Entmachtung der Familie durch den nationalsozialistischen Staat zu reagieren. Drei Jahre später analysierte sie in "Sex in Crisis" die "sexuellen Revolutionen" des zwanzigsten Jahrhunderts weniger als Movens politischer Liberalisierung denn als Ausdruck ungelöster gesellschaftlicher Widersprüche.
In ihrem neuen Buch "Cold War Freud" deutet Herzog die Transformation der Psychoanalyse zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und den Siebzigerjahren als theoriegeschichtliches Echo auf die Ära des Kalten Krieges. Herzog gliedert sie in drei Kapitel, die die Neujustierung der Psychoanalyse in ihrem Verhältnis zur historischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft untersuchen. Unter der Überschrift "Die Welt draußen lassen" analysiert das erste Kapitel die Ich-Psychologie Heinz Hartmanns und die Tiefenpsychologie Karen Horneys sowie die Bedeutung der Psychoanalyse bei der "Behandlung" von Homosexualität in den USA der Fünfziger- und frühen Sechzigerjahre als Symptome einer falschen Selbstbeschränkung. Der Abschnitt "Erbschaften des Nationalsozialismus" untersucht anhand des Rekurses auf die Psychoanalyse zum Zweck der "Aufarbeitung der Vergangenheit" die Zweideutigkeit von Versuchen psychoanalytischer Erschließung von Zeitgeschichte. Das dritte Kapitel, "Freud radikal", stellt anhand des "Anti-Ödipus" und der Ethnopsychoanalyse die Frage, welchen Preis die Psychoanalyse für ihre kulturrevolutionäre Selbstverwandlung gezahlt hat.
Einleuchtend legt Herzog dar, wie die Reduktion der Psychoanalyse zur Ich-Psychologie und Tiefenpsychologie mit ihrem Anspruch, Restbestände von Freuds Libido-Modell loszuwerden, seit den Fünfzigerjahren zu einer Verarmung führte. Horneys Prämisse, dass "sexuelle Handlungen", statt Selbstzweck zu sein, "allen möglichen anderen emotionalen Zwecken" dienten und nicht als Primäres, sondern in Hinsicht auf ihre sozialen Funktionen zu analysieren seien, begreift Herzog als Symptom einer "Entsexualisierung der Psychoanalyse", die Sexualität zum verhaltenspsychologischen Alltagsproblem depotenziert habe.
Ähnliche Tendenzen erkennt Herzog in der "Ich-Psychologie", die das Ich nicht als labile Instanz der Vermittlung zwischen Subjekt und Objekt ansehe, sondern es gegen Bedrohungen von außen wie von innen abzuschotten suche. Diese Erstarrung der Ich-Instanz bringt Herzog in Verbindung mit der Diagnose, die Psychoanalyse sei in den frühen Nachkriegsjahren "tiefgreifend christianisiert" worden. Dabei versteht sie "Christianisierung" vor allem als Protestantisierung: als moralisierende Verinnerlichung von Triebkonflikten.
An der auf Selbstdisziplinierung zielenden psychoanalytischen Rezeption des in den frühen Fünfzigern erschienenen Kinsey-Reports sowie den von Virginia Johnson und William Masters ausgebreiteten Befunden zur Normalität promiskuitiver Sexualpraktiken zeigt Herzog, wie die Psychoanalyse dazu beitrug, empirische Befunde zur Sexualgeschichte politisch einzuhegen. Besonderes Augenmerk legt sie auf die Untersuchungen des Sexualmediziners Robert J. Stoller, der in seiner 1968 erschienenen Studie "Sex and Gender" solchen Verharmlosungen widersprach. Dass Stoller sich als Mediziner verstand und sexualreformerische statt -revolutionäre Ziele verfolgte, unterschied ihn von Deleuze und Guattari, die die Psychoanalyse "in die Luft sprengen" wollten. Mit Paul Parins Ethnopsychoanalyse, die Herzog wie die Anti-Psychiatrie als Absetzbewegung gegen die restaurativen Tendenzen der Psychoanalyse des Kalten Krieges deutet, verbindet Deleuze und Guattari das kulturrevolutionäre Bedürfnis nach "Entödipalisierung" und "Dekolonisierung" des Ich, womit die versäumte gesellschaftliche Revolution libidinös nachgeholt werden sollte.
Vorbereitet wurde die kulturrevolutionäre Diffusion psychoanalytischer und politischer Begriffe durch die Adaption der Psychoanalyse zum Zweck des Verstehens der Ereignisse des Nationalsozialismus und der Schoa. Während Alexander und Margarete Mitscherlich 1967 in "Die Unfähigkeit zu trauern" individual- und massenpsychologische Begriffe unklar miteinander verbanden, wurde der Trauma-Begriff, wie Herzog an der Karriere der "Posttraumatischen Belastungsstörung" zeigt, seit den Siebzigern von seiner Bedeutung für die therapeutische Arbeit mit Holocaust-Opfern fast komplett gelöst. Dass Herzog den Prozess der Begriffsdiffusion in seiner Zweideutigkeit darstellt und selten dezidierte Urteile fällt, ist eine Stärke des Buches. Störend ist die Sprach-Genderung in der Übersetzung - nicht nur, weil sie den Lesefluss hemmt, sondern, weil sie dem historischen Sinn der Epoche widerspricht, die Herzog rekonstruiert. MAGNUS KLAUE
Dagmar Herzog: "Cold War Freud". Psychoanalyse in einem Zeitalter der Katastrophen.
Aus dem Englischen von Aaron Lahl. Suhrkamp Verlag, Berlin 2023, 380 S., br., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»... eine famose Geschichte der letzten 80 Jahre Zeitgeist und Geistesleben.« Robert Misik wochentaz 20240426