Gabrielle Sidonie Colette wurde am 28. Januar 1873 in Burgund geboren, als Tochter eines begüterten Offiziers karibischer Herkunft und einer schönen, freigeistigen Mutter. Ihre erste Ehe, mit Henry Gauthier-Villars, dem berühmten Kritiker, führt sie nach Paris, wo sie mit literarischen Versuchen und als Tänzerin und Schauspielerin zum Liebling der Belle Epoque und der Gesellschaft des fin de siècle wird. Ihre Liebesaffären und lesbischen Abenteuer, die zweite Ehe mit dem Publizisten Henry de Jouvenal, der sie zur Literatur zurückführt, mit dessen Sohn sie ein beinahe inzestuöses Verhältnis verbindet, bewegen die Gemüter und sind zugleich Quelle ihres literarischen Werks, das die Ansichten ganzer Generationen über Ehe, Sexualität und Mutterschaft umstieß und veränderte. Als 60jährige, in dritter Ehe mit einem 15 Jahre jüngeren Mann verheiratet, wendet sie sich ihrer letzten Leidenschaft zu, der Natur und den Tieren.